Am Sonntag, 13. Mai, ist Internationaler Museumstag. Unter dem Motto „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“ feiern die Museen in ganz Deutschland den Aktionstag und bieten ein vielfältiges Programm. Das Jüdische Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, ist an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet und eröffnet anlässlich des Aktionstags die Installation „Sankt Ottilien – das Benediktinerkloster und seine jüdische Geschichte 1945-48“, die Besucherinnen und Besucher auf den Weg in das Benediktinerkloster schickt, um dieses aus einer jüdischen Perspektive zu betrachten.
Das Benediktinerkloster Sankt Ottilien, unweit des Ammersees gelegen, wurde von 1945 bis 1948 ein unfreiwilliger Zwischenort für zahlreiche jüdische Überlebende aus Osteuropa. Es diente ihnen als Krankenhaus und Lager.
Angeregt von der Erzabtei, wird 2018 in unterschiedlichen Projekten diese bisher wenig beachtete Facette der Klostergeschichte beleuchtet. Die jüdische Selbstverwaltung, die Vorbereitung auf die Ausreise nach Palästina, jiddische Kultur und das Camp-Orchester sowie die Entbindungsstation, in der über 400 jüdische Kinder geboren wurden, werden thematisiert. Ebenso das Zusammentreffen unterschiedlicher Akteure wie jüdische Überlebende, deutsches Pflegepersonal und Ärzte, Mönche, Nonnen und amerikanische Militärs. Eine Installation in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität und der Erzabtei Sankt Ottilien mit Arbeiten von Benyamin Reich, Berlin. Die Präsentation ist vom 13. Mai bis 23. September 2018 im Foyer des Museums zu sehen. Der Eintritt ist frei. Informationen zum Jüdischen Museum München sind im Internet unter www.juedisches-museum-muenchen.de abrufbar.
(Siehe auch unter Terminhinweise)