Am Montag, 7. Mai, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, im Auditorium zu einer Text-Musik-Collage ein. „Der Stolperstein“ von Rudi Raab und Julie Freestone ist ein historischer Roman, ein Denkmal für Gerhard Raab, den Onkel des Autors. Als junger Mann lehnte es Gerhard Raab ab, sich dem NS-Regime unterzuordnen. Nach seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Buchenwald wurde er im Keller der Gestapo-Leitstelle in Dresden ermordet. Sein Bruder, der Vater von Rudi Raab, war ein hoher Nazi-Funktionär.
Rudi Raab wurde eine Woche nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geboren und wanderte im Alter von 21 Jahren in die USA aus. Als Polizeibeamter in Berkeley, Kalifornien, lernte er die Journalistin Julie Freestone kennen, Tochter jüdischer Einwanderer. Gemeinsam mit ihr hat er den kurzen Lebens- und Leidensweg seines Onkels rekonstruiert.
Die Lesung von Rudi Raab und Julie Freestone wird musikalisch umrahmt von Rebecca Rust (Cello) und Friedrich Edelmann (Fagott) mit „Divertimento“ des vergessenen jüdischen Komponisten Hans Gál, „Gesänge beim Aufstieg“ des israelischen Komponisten Max Stern und Laurence Sherr’s „Elegy and Vision“, komponiert zum Gedenken an seine in Auschwitz ermordeten Familienmitglieder. Der Eintritt ist frei.