Die Zwischenwerte der städtischen NO2-Messungen für das 2. Quartal und damit die Werte des ersten Halbjahres 2019 liegen nun vor. „Münchens Luft verbessert sich kontinuierlich, die Werte sind wieder ein Stück besser“, stellt Münchens Umweltreferentin Stephanie Jacobs fest. An insgesamt 32 Standorten liegen die NO2-Werte im ersten Halbjahr unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts von 40 µg/m3. Insbesondere in den Wohngebieten wird der Grenzwert deutlich unterschritten und die Luft ist dort gut.
An sechs Standorten liegt der Wert über 40 µg/m3; es wird jedoch der für die Verhältnismäßigkeit von Fahrverboten relevante Schwellwert von 50 µg/m3 unterschritten.
An vier Standorten sind im ersten Halbjahr Werte zwischen 50 µg/m3 und 60 µg/m3 gemessen worden. Es bestätigen sich dabei mit 56 beziehungsweise 55 µg/m3 die hohen Werte an den beiden Standorten am Mittleren Ring (Tegernseer Landstraße 19 und Chiemgaustraße 140). Am Standort Paul-Heyse-Straße 8 wurden erneut 55 µg/m3 gemessen, in der Humboldtstraße 13 erreicht der Messwert nun 50 µg/m3.
Seit dem 2. Quartal sind zwei zusätzliche Messstellen in der Prinzregentenstraße auf Höhe der Hausnummern 74 und 115 installiert. Dort lagen die Werte bei 44 beziehungsweise 47 µg/m3. Das Landesamt für Umwelt hatte 2018 in der Prinzregentenstraße an zwei Standorten Werte auf Höhe der Hausnummern 64 und 66 in Höhe von 56 beziehungsweise 57 µg/m3 gemessen.
Die Messwerte sind als vorläufige Tendenz zu verstehen. Sie können wetter- und jahreszeitbedingten Schwankungen unterliegen. Gesetzlich entscheidend ist der Mittelwert zum Jahresende. Die einzelnen Werte der insgesamt nun 44 Standorte können unter http://www.muenchen.de/messergebnisse abgerufen werden.
Mit dem Masterplan zur Luftreinhaltung hat die Landeshauptstadt im Juli 2018 bereits ein umfassendes Konzept mit 127 kurz-, mittel- und langfristigen ineinandergreifenden Maßnahmen zur Verbesserung der Luftsituation beschlossen (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V12218). Zudem hat der Stadtrat im März 2019 über neun weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftsituation an stark verkehrsbelasteten Strecken in München entschieden (Sitzungsvorlage Nr. 14-20/V14302).
„Es ist erfreulich, dass sich unsere Anstrengungen nun auch wieder ein Stück in den verbesserten Messergebnissen niederschlagen. Dies ist Ansporn, mit der Umsetzung unserer Maßnahmen nicht nachzulassen, sondern sie mit Hochdruck weiterzuverfolgen. Dort, wo sich die Menschen dauerhaft aufhalten, ist die Luft in München heute schon gut. Ziel muss es jedoch sein, so bald als möglich die Grenzwerte flächendeckend und damit auch an den derzeit noch problematischen stark verkehrsbelasteten Straßenabschnitte einzuhalten“, so Jacobs.
Seit Anfang 2018 laufen an für das Stadtgebiet repräsentativen Standorten ergänzende NO2-Messungen im Auftrag des Referats für Gesundheit und Umwelt. Diese erfolgen, um ergänzend zu den fünf LÜB-Stationen (Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern) des Landesamts für Umwelt ein breiteres Bild von der Stickstoffdioxidbelastung im Stadtgebiet zu erhalten. Zum Jahresanfang 2019 wurde das städtische Messnetz in einer Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) um 20 weitere Standorte verdoppelt. Das Messnetz umfasst inzwischen 42 Standorte mit starker, mittlerer und leichter Belastungssituation durch den Verkehr. Zudem erfolgen zwei Referenzmessungen an den LÜB-Stationen des Landesamts für Umwelt in der Lothstraße und am Stachus.