Die Landeshauptstadt München fördert im Bereich Popmusik Münchner Künstlerinnen und Künstler und vergibt künftig jährlich drei Stipendien für die Produktion von Musikalben oder Formaten vergleichbarer künstlerischer Relevanz. Die zum ersten Mal vergebenen drei Pop-Produktionsstipendien 2019 in Höhe von jeweils 6.000 Euro gehen an Aloa Input, ENDLICH RUDERN und Tiger Tiger. Über die Vergabe beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung jetzt auf Empfehlung einer Jury.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt (in Auszügen):
Aloa Input
„Die drei Musiker Christoph Beck, Marcus Grassl und Florian Kreier bilden das Trio Aloa Input. Die Musiker sind auch in anderen Münchner Bands, teilweise als deren Masterminds, tätig, beispielsweise bei Angela Aux, Missent to Denmark und The Notwist.... Das Debütalbum der 2012 ge- gründeten Band erschien 2013, es folgte 2015 ein weiteres Album, das europaweit für Aufmerksamkeit sorgte.... Aloa Input vermischen Witz und Ernsthaftigkeit, Big-Beats mit Psychedelic, endlos Kraut-Schleifen mit Melodien wie bei einem Pop-Song aus den Siebzigern. Das ist neu und vor allem: international. Der Sound funktioniert dabei nicht nur in Bayern oder Deutschland, wie bei vielen weiteren Münchner Bands. Aloa Input ist eine Band, die Münchens Musikszene weltweit vertreten kann...“
ENDLICH RUDERN
„ENDLICH RUDERN sind Max Weigl, Felix Nagel und Simon Richter. Drei Musiker, die mit unglaublich viel Herzblut und Liebe zum Detail an ihr Pro- jekt herangehen und jetzt schon die Münchner Musikszene geprägt haben, obwohl es ENDLICH RUDERN erst seit 2017 gibt. Ausgezeichnet mit dem Titel ‚Münchner Band des Jahres 2018‘ im Rahmen des Sprungbrett Bandwettbewerbs hat das Trio bisher eine EP herausgebracht. Einzigartig sind die cleveren Texte, die eine melancholische Stimmung in einem schrammeligen Post-Punk-Gewand transportieren, sowie ihre durchdachte Bandphilosophie. ... Die Jury ist überzeugt, dass ENDLICH RUDERN für das stehen, was München ziemlich guttut: Musikerinnen und Musiker, die individuell, authentisch und kreativ sind...“
Tiger Tiger
„Tiger Tiger ist das Projekt von Cornelia Breinbauer, die seit Jahren in der Münchner Musikszene in unterschiedlichen, fast immer ‚empowernden‘ Funktionen unterwegs ist.... In ihren Videos und in ihrer Bildsprache thematisiert sie immer wieder Körper-Politiken, Identität und das Spannungsfeld zwischen Authentizität und Künstlichkeit. Tiger Tiger können dabei also auf eine geballte Ladung (feministischer) Kompetenz zurückgreifen. Und das hört man!
... mit Tiger Tiger gelingen Cornelia Breinbauer jetzt schon Popsongs, die viel mitdenken, immer wieder quere, leicht avantgardistische Spurenelemente einbauen und trotzdem unangestrengt daherkommen. Ihre Songs schultern feministische Themen, Synthies, Beats und sehr tanzbare Bässe auf wunderbare Weise ganz leicht.... Das ist Pop im modernen, besten und feministischen Sinn...“
Zur Jury gehörten: Michael Bartle (BR-Zündfunk), Tobias Frank (Club 2), Christian Kiesler (Feierwerk), Vanessa Patrick (BR-PULS), Christian „Peter“ Späth (Tontechniker), Antje Zelnitschek (FAME-Records) und aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Sabine Bär und Alexandra Gaßmann (beide CSU-Fraktion), Kathrin Abele und Julia Schönfeld-Knor (beide SPD-Fraktion) sowie Dr. Florian Roth (Fraktion Die Grünen – rosa liste).
Unter www.muenchen.de/musik unter Preise und Stipendien sind die ausführlichen Jurybegründungen abrufbar.