Am Dienstag beginnt für rund 163.000 Schülerinnen und Schüler in München wieder die Schule – von der Grundschule bis zur Berufsschule. Darunter sind 11.045 Kinder, die ihren ersten Schultag erleben werden.
Die Städtische Schulbauoffensive läuft auf Hochtouren
Am ersten Schultag öffnet auch der Bildungscampus Freiham seine Pforten. Er ist das aktuell größte Schulbauprojekt der Landeshauptstadt, der Stadtrat hat dafür rund 245 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auf 38.500 Quadratmetern Nutzfläche sind insgesamt vier Schulen untergebracht: die Grundschule an der Helmut-Schmidt-Allee, das Sonderpädagogische Förderzentrum München West, die Realschule Freiham und das Gymnasium Freiham. Ausgelegt ist der Bildungscampus für 3.000 Schülerinnen und Schüler. Am kommenden Dienstag werden 1.200 Schülerinnen und Schüler ihre neue Schule in Besitz nehmen. Weil Realschule und Gymnasium erst sukzessive aufgebaut werden, ist im Bildungscampus noch vorübergehend Platz für die Städtische Fachoberschule für Sozialwesen und Gesundheit, deren eigenes Schulgebäude saniert wird.
Der Bildungscampus Freiham wurde geplant und gebaut zur Versorgung des Münchner Westens und insbesondere des neuen Stadtteils Freiham, der einmal 25.000 Einwohner zählen wird. Die neue Grundschule im Campus bildet zusammen mit den Grundschulen Gustl-Bayrhammer-Straße, Limesstraße und Gotzmannstraße zunächst einen Grundschulverbund, um die Schülerverteilung im wachsenden Neubaugebiet Freiham möglichst einfach und unkompliziert zu gestalten. Erst wenn Freiham fertiggestellt und die Wohnungen bezogen sind, werden für alle vier Verbundgrundschulen feste Schulsprengel bestimmt. Weitere Infos zum Bildungscampus Freiham unter www.muenchen.de/rbspresse.
Der Bildungscampus Freiham ist zwar aktuell das größte, aber nicht das einzige städtische Schulbauvorhaben. Aktuell befindet sich das erste Schulbauprogramm in der konkreten Umsetzung. Sieben Projekte, darunter vier neue Grundschulen, wurden bereits komplett abgeschlossen. Zum Schulstart 2019 wurden nun fertig gestellt:
- der Neubau für die Grundschule Ravensburger Ring (Bestandsbau wird abgerissen),
- die neue Grundschule an der Hochstraße, die künftig das Wohngebiet Paulaner-Gelände versorgen wird. Bis die Wohnungen fertiggestellt und bezogen sind, wird das Schulgebäude interimsweise durch die Grundschule Mariahilfplatz genutzt, solange deren Schulgebäude saniert wird - die Sanierung der Sport- und Schwimmhalle an der Grund- und Mittelschule Toni-Pfülf-Straße
Außerdem erhalten 2019 fünf Standorte Schulpavillons als zusätzliches Raumangebot: Förderschulzentrum an der Rothpletzstraße, Städt. Louise-Schroeder-Gymnasium an der Pfarrer-Grimm-Straße, Mittelschule Leipziger Straße, Gymnasium München Nord an der Knorrstraße, Grundschule Rotbuchenstraße
Im kommenden Jahr 2020 ist der Abschluss von 14 weiteren Bauprojekten geplant, darunter Highlights wie der Neubau für das Städtische Berufliche Schulzentrum an der Ruppertstraße, der Sportpark Freiham und zwei neue Grundschulen an der Emmy-Noether-Straße und der Infanteriestraße. Die meisten der Projekte aus dem ersten Bauprogramm werden bis zu den Jahren 2020 und 2021 abgeschlossen sein. Das Bauprogramm ist damit komplett im Zeitplan.
Die ersten beiden vom Stadtrat verabschiedeten Schulbauprogramme umfassen ein Investitionsvolumen von über vier Milliarden Euro und beinhalten zusammen 74 Maßnahmen. Noch im laufenden Jahr 2019 wird dem Stadtrat ein drittes Bauprogramm zur Beschlussfassung vorgelegt werden, das voraussichtlich noch einmal knapp 30 Bauprojekte enthält.
Neu in diesem Schuljahr: Ganztagsplatzgarantie an zehn Grundschulen
In diesem Schuljahr bieten insgesamt zehn Grundschulen das Betreuungsmodell der Kooperativen Ganztagsbildung an. Die neue Grundschule Helmut-Schmidt-Allee im Bildungscampus Freiham ist eine von ihnen. Auf www.muenchen.de/rbspresse finden sich alle Schulen mit Kooperativer Ganztagsbildung und weitere Informationen.
Eltern erhalten bei diesem Modell bereits am Tag der Schulanmeldung eine Garantie für einen Betreuungsplatz an ihrer Sprengelschule – sei es ganztägig oder zum Beispiel nur von Montag bis Freitag bis 14 oder 15 Uhr. Auch eine Ferienbetreuung wird angeboten, ganz nach dem Bedarf der jeweiligen Familien. Die Kooperative Ganztagsbildung ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Landeshauptstadt München, Bayerischem
Kultusministerium und Bayerischem Sozialministerium. Im vergangenen Schuljahr 2018/19 startete das Modellprojekt in München zunächst an der Grundschule am Pfanzeltplatz. Erklärtes Ziel war schon damals die Ausweitung auf weitere Standorte. In diesem Schuljahr sind nun neun Münchner Grundschulen dazugekommen, für die kommenden Schuljahre sind weitere Standorte geplant. Die Stadt München erfüllt dabei eine Pilotfunktion für den ganzen Freistaat. Perspektivisch soll das Modell auch auf andere bayerische Kommunen übertragen werden.
Auch der Ausbau der Platzangebots in den klassischen Betreuungsformen wie Hort oder Tagesheim geht weiter: Im Schuljahr 2019/20 stehen in München insgesamt 36.390 Plätze zur ganztägigen Betreuung von Grundschulkindern zur Verfügung, 1.246 Plätze mehr als im Vorjahr. Der Versorgungsgrad für die ganztägige Betreuung liegt nun bei 80 Prozent.
Die Zahl der gebundenen Ganztagsklassen in den Münchner Grundschulen ist in den vergangenen drei Jahren von 203 im Schuljahr 2016/17 auf aktuell 244 im Schuljahr 2019/20 gestiegen. Fünf Grundschulen bieten in diesem Schuljahr neu gebundene Ganztagsklassen an.
Sowohl mit dem Modellprojekt Kooperative Ganztagsbildung als auch durch den kontinuierlichen Ausbau des Platzangebots bereitet sich die Stadt München auf den vom Bund bis zum Jahr 2025 angekündigten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung vor.
Anmeldezahlen an Realschulen und Gymnasien konstant hoch
An den 14 städtischen und 26 staatlichen Gymnasien haben sich für das Schuljahr 2019/20 insgesamt 5.355 Schülerinnen und Schüler angemeldet, das sind 14 mehr als im Vorjahr (+ 0,2 Prozent).
An den 20 städtischen und 4 staatlichen Realschulen haben sich 1.969 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben, das sind 37 mehr als im Vorjahr (+1,9 Prozent).
Für das in der Messestadt Riem geplante Gymnasium werden ab diesem Schuljahr erstmals zwei Vorläuferklassen im Staatlichen Michaeligymnasium eingerichtet.
Alle Zahlen zum neuen Schuljahr unter www.muenchen.de/rbspresse. Bürgermeisterin Christine Strobl: „Der Bildungscampus Freiham ist allein von der Dimension her ein herausragendes Schulbauprojekt. Nicht zuletzt wegen der rekordverdächtigen Bauzeit von nur gut zwei Jahren. Für die Münchner Schulversorgung wichtig sind aber auch die vielen anderen Neu- bau- und Sanierungsprojekte der Münchner Schulbauoffensive. In diesem Jahr geht zum Beispiel die neue Grundschule an der Hochstraße in Betrieb. Auch hier ist die Schule vor der Wohnbebauung fertig. Wir nutzen die Situation, in dem wir die Grundschule Mariahilfplatz während der Sanierung ihres Schulgebäudes dorthin auslagern. Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften einen guten Start ins neue Schuljahr!“ Stadtschulrätin Beatrix Zurek: „Ich bin sehr froh über den weiteren Ausbau der Kooperativen Ganztagsbildung. Damit können wir dem individuellen Betreuungsbedarf der Familien optimal entsprechen und die Eltern erhalten schon bei der Schulanmeldung im April eine Platzzusage. Das ist die ideale Situation.“