Das Referat für Gesundheit und Umwelt lädt am morgigen Dienstag, 8. Oktober, ab 13 Uhr in der BalanLoft 32, Balanstraße 73, gemeinsam mit dem Begrünungsbüro zur Infoveranstaltung „Naturnahe Firmengebäude – Artenvielfalt statt grauer Beton“ ein. Bei der Veranstaltung steht die Frage im Mittelpunkt, wie es Münchner Firmen auch mit kleinen Mitteln gelingt, Großes zum Schutz der Münchner Artenvielfalt und zur Klimaanpassung beizutragen.
Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Münchens Wachstum und vielfältige Bautätigkeit verändert auch den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Um dem Artenschwund entgegenzuwirken und München als Hotspot biologischer Vielfalt zu bewahren, sind alle gefordert mitzuwirken. Denn nur gemeinsam können wir unser Naturerbe bewahren und an kommende
Generationen weitergeben. Daher wollen wir alle Möglichkeiten zur biologischen Aufwertung nutzen – auch auf Firmengelände. Aber auch um sich dem Klimawandel anzupassen, sind Begrünungs- und Verschattungsmaßnahmen insbesondere auch an Firmengebäuden und auf Firmengeländen sinnvoll und notwendig. Mehr Grün im eigenen Betrieb zu fördern, bedeutet viel mehr als nur dem Zeitgeist oder einem aktuellen Trend zu folgen. Unternehmen zeigen damit ihre gesellschaftliche Verantwortung und leisten einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Klimaanpassung.“
Die meisten Möglichkeiten sind vielfältig und einfach zu realisieren. So können Unternehmen, die über ein Firmengelände mit ungenutzten beziehungsweise nur zeitweise genutzten Flächen verfügen, diese temporär der natürlichen Entwicklung überlassen. Ebenso kann intensiv gärtnerisch genutztes Grün in naturnahes Extensivgrün umgewandelt werden.
Auch durch Dachbegrünung kann bei entsprechender Planung und Ausgestaltung ein echter Mehrwert für die biologische Vielfalt geschaffen werden. Zusätzlich lassen sich Quartiere für in beziehungsweise an Gebäuden lebende Tierarten, wie zum Beispiel verschiedene Vogel- und Fledermausarten, mit geringem finanziellem Aufwand von vorneherein in Neubauten integrieren oder nachträglich anbringen. Begrünungsmaßnahmen auf einem Firmengelände und auch Fassadenbegrünungen brechen die vielfach vorherrschende starke Flächenversiegelung auf. Damit können mit dem Klimawandel einhergehende verstärkte Hitzeperioden für Mensch und Natur abgeschwächt werden und auch Energiekosten für die Klimatisierung der Gebäude reduziert werden. Die Veranstaltung steht im Kontext der vom Referat für Gesundheit und Umwelt federführend entwickelten Klimaanpassungsstrategie und Biodiversitätsstrategie der Landeshauptstadt Mün- chen. Drei Grundgedanken mit insgesamt 20 konkreten Handlungsfeldern liegen der Münchner Biodiversitätsstrategie zugrunde: Bestand erhalten, Natur entwickeln und naturbewusst handeln. Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt auf Firmengeländen dienen der Umsetzung strategischer Handlungsschwerpunkte der Handlungsfelder „Freiflächengestaltung und Gebäudebegrünung“, „Entwicklungsspielräume nutzen“ und „Wildnis wagen“ der Münchner Biodiversitätsstrategie.
Das Begrünungsbüro wird von Green City e.V. mit Finanzierung der Landeshauptstadt München betrieben und bietet kostenfreie und unabhängige fachkundige Informationen zu Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Begrünung von Außenanlagen privater Grundstücke, die im Münchner Stadtgebiet liegen. Die Landeshauptstadt unterstützt die Begrünung von Dachflächen, Fassaden und Firmengelände mit heimischen Gehölzen, Stauden und Gräsern finanziell mit dem vom Baureferat betreuten „Förderprogramm für mehr Grün in der Stadt“. Der Gebäudebrüterschutz wird als Bonusmaßnahme im Förderprogramm Energieeinsparung (FES) des Referats für Gesundheit und Umwelt gefördert.
(Siehe auch unter Terminhinweise)