OB Reiter gratuliert Professor Siegfried Hummel zum 85. Geburtstag Archiv

Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert dem früheren Kulturreferenten der Stadt München, Professor Siegfried Hummel, zum bevorstehenden 85. Geburtstag:

„In Ihrer zehnjährigen Amtszeit von 1988 bis 1998 haben Sie die Kultur in München leuchten lassen. Ihrem Wirken ist es zu verdanken, dass wir heute in unserer Stadt kulturelle Highlights wie den Kunstbau des Lenbachhauses, das Literaturhaus, die Villa Stuck als drittes städtisches Kunstmuseum und die Muffathalle haben. Auch die Entstehung des NS-Dokumentationszentrums wäre nicht möglich gewesen, wenn Sie in Ihrer Amtszeit nicht den Aufbau der kommunalen Geschichtsarbeit eingeleitet hätten. Ein ganz zentraler Punkt Ihrer Arbeit war zudem die Förderung der Stadtteilkultur. So haben Sie die Grundlagen dafür geschaffen, dass es heute etwa 30 Stadtteilkulturhäuser in den Stadtbezirken gibt, die den Akteuren in der Stadtteilkultur wie auch bürgerschaftlich Engagierten für vielfältige Aktivitäten und Programme zur Verfügung stehen. Ebenso war Ihnen die kulturelle Bildung im Sinne einer ‚Kultur für alle‘ eine Herzensangelegenheit. Davon konnten Einrichtungen wie die Münchner Stadtbibliothek sowie auch die Münchner Volkshochschule in großem Maß profitieren. Die Bedeutung des internationalen Kulturaustausches für die Städte erkannten Sie schon sehr früh. Die Villa Waldberta in Feldafing wurde so zu einer Künstlerresidenz mit berühmten Gästen aus Literatur und Bildender Kunst. Nach dem Ende des Kalten Krieges intensivierten Sie die Auslandskulturarbeit vor allem in Richtung Ost- und Südosteuropa. In diesem Zusammenhang war auch die Gründung der Internationalen Frühjahrsbuchwoche ein weiterer Meilenstein, um den intellektuellen Diskurs und die geistige Offenheit in München anzuregen und zu vertiefen. Neben Ihrem sehr erfolgreichen Wirken in der kulturpolitischen Praxis haben Sie durch Ihr Engagement im Deutschen Städtetag und in der Kul- turpolitischen Gesellschaft viel dazu beigetragen, dass mittlerweile die Kunst- und Kulturförderung als einer der elementaren Bestandteile der Kommunalpolitik anerkannt ist. Durch Ihre Lehrtätigkeit haben Sie Ihren reichen Erfahrungsschatz auch an zahlreiche junge Menschen weitergegeben. Für das neue Lebensjahr wünsche ich Ihnen alles Gute, vor allem Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.“