Wie kann man Menschen motivieren, in eine kleinere Wohnung oder in eine Wohngemeinschaft zu ziehen oder auch Wohnen gegen Mithilfe anzubieten? Welche Motive müssen angesprochen werden, damit ein Umzug in eine kleinere Wohnung oder eine Untervermietung für sie in Frage kommen? Das EU-Projekt ASTUS (Alpine Smart Transport and Urbanism Strategies, übersetzt: Kluge Strategien für den Transport und die Stadtplanung im Alpenraum) führte dazu mit Hilfe eines Verhaltenspsychologen umfangreiche Befragungen in Haar und Neubiberg durch. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Klimaherbstes am Montag, 28. Okto- ber, 19 Uhr, im Münchner Zukunftssalon, Waltherstraße 29 (Rückgebäude), vorgestellt.
Die Architektin Annette Rinn vom Verein BenE München, und der Münchner ASTUS-Projektleiter Dr. Stephan Schott vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung berichten über die Projektergebnisse, laufende Aktivitäten und Beteiligungsmöglichkeiten. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. Die Ergebnisse der Umfrage werden unterschiedlich genutzt. Entstanden sind vier Videos, welche die ASTUS-Botschaft informativ vermitteln, nämlich dass eine intensivere Wohnraumnutzung leicht und sinnvoll ist. Von städtischer Seite beteiligen sich die Wohnbaugesellschaften GEWOFAG und GWG München an dem Projekt, um ihren Mieterinnen und Mietern den Wohnungstausch zu erleichtern.
Hauptziel des bis Ende 2019 laufenden EU-Projektes ASTUS ist die Reduzierung von Kohlendioxid im Alpenraum durch eine entsprechende Verkehrs- und Siedlungsplanung. In München konzentrieren sich die Projektpartner darauf, Bürgerinnen und Bürger für Wohnformen zu begeistern, die eine intensivere Nutzung des vorhandenen Wohnraums ermöglichen. Gerade im Alter, wenn die Kinder ausgezogen sind, wird das Haus oder die Wohnung zu groß und oftmals zur Belastung. Ein Umzug in eine kleinere Bleibe wäre sinnvoll, um Platz zu schaffen für eine junge Familie. Auch ein Zimmer unterzuvermieten wäre möglich. Doch vielen Menschen fällt so eine Entscheidung schwer. Denn oftmals leben sie seit Jahrzehnten in der gleichen Wohnung oder in dem gleichen Haus und schätzen ihr soziales Netzwerk und die Nachbarschaft. Diese Vorbehalte möchte ASTUS mit Informationen und Beratungen aus dem Weg räumen.
ASTUS ist ein internationales Kooperationsprojekt mit zwölf Partnerinnen und Partnern aus fünf Ländern des Alpenraums. Es wird von der Europäischen Union gefördert.
Weitere Informationen im Internet unter www.muenchen.de/astus.