In seiner Sitzung hat der Umweltausschuss des Stadtrats ein Maßnahmenbündel zur Sicherung der biologischen Vielfalt in München beschlossen. Neben der Ausweitung der Biotoppflege und dem Aufbau eines Informationsnetzwerkes zur Biodiversität wird auch ein Biodiversitäts-Monitoring durch das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) etabliert. „Der Schutz der biologischen Vielfalt liegt mir sehr am Herzen. Grüne Oasen dienen nicht nur einem guten Stadtklima, vielmehr bilden Naturerleben, Entspannung und Erholung in einer vielfältigen Natur einen wichti- gen Ausgleich zum hektischen Alltag“, erklärt Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Mir ist es ein persönliches Anliegen, die vielfältige Natur vor der Haustür für Naturerleben, Naturgenuss und Erholung zu bewahren. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und den Erhalt der biologischen Vielfalt in München als eine gemeinsame Aufgabe begreifen, kann unser oberstes Ziel, diesen wunderbaren Schatz zu bewahren und ihn unversehrt an künftige Generationen weiterzugeben, erreicht werden. Die vom RGU vorgeschlagenen Maßnahmen liefern zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie wichtige Beiträge zur bestmöglichen Sicherung der biologischen Vielfalt Münchens. Nur so kann unsere Stadt auch für kommende Generationen so lebens- und liebenswert bleiben, wie wir sie heute kennen“.
München weist eine für eine Großstadt erstaunlich hohe Artenvielfalt auf. Je nach Artengruppe sind 30 bis 60 Prozent aller bayerischen Arten in München vertreten, weshalb auf alle Gruppen hochgerechnet mit mindestens 9.000 Arten zu rechnen ist. Die Lebensräume und Arten zu schützen, lohnt sich daher gerade auch in einer Großstadt wie München.
Vor diesem Hintergrund hat der Stadtrat bereits Ende 2018 die vom RGU gemeinsam mit weiteren Fachreferaten erarbeitete Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt Münchens – die Biodiversitätsstrategie – einstimmig beschlossen. Die Biodiversitätsstrategie basiert auf den drei Grundpfeilern „Bestand erhalten“, „Natur entwickeln“ und „Naturbewusst handeln“ und zielt darauf ab, Siedlungswachstum und Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt bestmöglich zu vereinbaren. Die nun beschlossenen Maßnahmen stellen Umsetzungsbausteine der Münchner Biodiversitätsstrategie dar.
So kann die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt oft nur erhalten werden, wenn spezielle Biotoppflegemaßnahmen durchgeführt werden, die aufgegebene historische extensive Nutzungsformen ersetzen. Dabei engagiert sich das RGU bereits seit 2002 im Rahmen der Verbandsförderung stark für die Pflege wertvoller Flächen in Privatbesitz mit Einverständnis der Eigentümerinnen und Eigentümer. Durch die Aufstockung der dafür zur Verfügung stehenden Mittel um zusätzliche 85.000 Euro jährlich können die Biotoppflegemaßnahmen nunmehr deutlich ausgeweitet werden.
Mit dem Informationsnetzwerk Biodiversität möchte das RGU ein bürgernahes Informationsangebot schaffen, mit dem ein leichter Zugang zu Informationen über die Naturschätze im Wohnumfeld ermöglicht wird. Der Schwerpunkt soll hierbei auf digitalen Medienangeboten liegen wie etwa interaktiven Karten, die zur Erkundung naturnaher Flächen anregen, gleichzeitig aber auch auf ihre Empfindlichkeit aufmerksam machen. Ein aktuell gehaltener digitaler Veranstaltungskalender, der eine schnelle Übersicht über die zahlreichen Angebote bringen soll, sowie Informationen für Fachbehörden und -büros sollen ebenfalls eingebunden werden. Ziel des ebenfalls beschlossenen Biodiversitäts-Monitorings ist es, Aufschluss über die Entwicklung der biologischen Vielfalt, Lebensräumen und Arten in der LHM zu bekommen, um ein zuverlässiges Bild der Gesamtentwicklung der biologischen Vielfalt in München zeichnen zu können. Das vom RGU vorgestellte Konzept ist inhaltlich mit der Biodiversitätsstrategie verknüpft und dient als Gradmesser für die Umsetzung ihrer strategischen Handlungsschwerpunkte und deren Erfolg im Hinblick auf den Erhalt der Biodiversität.