Für gehörlose Menschen bietet die städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33, erstmals eine Führung in deutscher Gebärdensprache durch ausgebildete Museum Signers an. Am Dienstag, 17. Dezember, von 18 bis 19.30 Uhr, führen die Museum Signers Sabrina Göb und Kilian Knörzer durch die Ausstellungen „I‘m a Believer“ und „Joseph Beuys“ und geben Einblicke in die Vielfalt der Kunst seit 1945. Im Anschluss sind die Teilnehmenden zum Gespräch und zur Diskussion eingeladen. Museum Signers sind in der Kunst- und Kulturvermittlung geschulte Gehörlose.
Die Veranstaltung richtet sich an Personen, die die Deutsche Gebärdensprache als Erst- oder als Fremdsprache beherrschen. Die Führung wird nicht übersetzt. Der Eintritt und die Teilnahme sind kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter www.lenbachhaus.de. Das Qualifizierungsprogramm „Museum Signers – Kunst- und Kulturvermittlung in Deutscher Gebärdensprache“ geht auf eine Initiative der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen Bayern gemeinsam mit dem Gehörlosenverband München und Umland e. V. (GMU) und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München zurück. Zwischen Mai und Oktober 2019 wurden dabei gehörlose Bürgerinnen und Bürger im Bereich Kunst- und Kulturvermittlung geschult. „Museum Signers“ verweist auf den Begriff „Native Signers“ und bedeutet hier, dass die ausgebildeten Vermittlerinnen und Vermittler mit Deutscher Gebärdensprache aufgewachsen sind oder hauptsächlich in Deutscher Gebärdensprache kommunizieren. In einigen Museen in München werden bereits lautsprachliche Führungen von Dolmetscherinnen und Dolmetschern in Gebärdensprache übersetzt. Doch für gehörlose Besucherinnen und Besucher bedeutet gleichberechtigte Teilhabe auch die Möglichkeit, Führungen in ihrer Muttersprache, der Deutschen Gebärdensprache, besuchen zu können, wie es zum Beispiel in Museen in Bonn oder Hamburg bereits der Fall ist. Neben dem Lenbachhaus werden die Museum Signers zukünftig ihre Veranstaltungen in weiteren Museen und Ausstellungsorten in München, zum Beispiel dem Deutschen Museum, und dem Münchner Umland anbieten.
Unter www.gmu.de/museum-signers sind weitere Informationen zum Projekt „Museum Signers“abrufbar.