Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert Rolf Zehetbauer zum bevorstehenden 90. Geburtstag: „Als Filmarchitekt beeinflussten Sie wie kein anderer die deutsche Filmlandschaft. Auf unnachahmliche Weise schufen Sie mit Ihren Bauten in den Köpfen der Zuschauer ein Zeit- und Raumgebilde, in welchem sie sich gerne aufhielten. Schon in jungen Jahren zeigte sich Ihr Talent – man erinnere sich an den Sience-Fiction-Film ‚Der Herr vom anderen Stern‘ mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Über die Jahre entwickelten Sie bei der Mitarbeit von Hunderten von Film- und TV-Produktionen Ihre unverwechselbare Handschrift weiter, weswegen es nicht verwunderlich ist, dass Sie für Ihr Wirken mit allen Preisen geehrt wurden, welche die Filmwelt zu bieten hat. Ihre künstlerische Arbeit brachte Ihnen schon 1957 mit Robert Siodmaks Film ‚Nachts, wenn der Teufel kam‘ mit Mario Adorf in der Hauptrolle eines von vier ‚Filmbändern in Gold‘ ein. Für eines Ihrer Meisterwerke holten Sie sogar das Flair Hollywoods in unsere Stadt, als Sie nicht nur den ‚British Academy Award‘, sondern auch den ‚Oscar‘ für Bob Fosses ‚Cabaret‘ (1972) erhielten. Es folgten Bundesfilmpreise für Fassbinders ‚Despair‘ (1978), Wolfgang Petersens ‚Unendliche Geschichte‘ (1985) und Joseph Vilsmaiers ‚Comedian Harmonists‘ (1998). Die ‚Goldene Kamera‘ bekamen Sie für die genialen Bauten, die Sie für den Welterfolg ‚Das Boot‘ erschaffen haben. Doch Sie verstanden sich nicht nur auf hervorragende Art und Weise auf die Szenografie – nein, Ihre Interessen waren mannigfaltig: So entwarfen Sie 1995 die markante Innenarchitektur des Deutschen Museums in Bonn. Ihrer gestalterischen Fantasie verdanken wir auch den ‚Himmel der Bayern‘, den Sie im Jahr 2004 für das Festzelt der Hacker-Pschorr Brauerei auf dem Oktoberfest inszenierten.
Als Anerkennung für Ihr Lebenswerk zeichnete die Landeshauptstadt München Sie im selben Jahr mit der Medaille ‚München leuchtet – den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Gold aus.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute, vor allem Glück, Gesundheit und persönliches Wohlergehen.“