„Ich danke Dir, Hedwig, Frau, Jüdin, Meine“ – Gustav Landauers Huldigung galt seiner zweiten Ehefrau, einer angesehenen Lyrikerin und Übersetzerin. Hedwig Lachmann, geboren 1865, entstammte einer orthodox-jüdischen Familie. Ihre einfühlsamen Nachdichtungen trugen dazu bei, die Werke von Poe, Wilde, Shelley, Balzac und Ungarns Poeten für den deutschen Sprachraum zu erschließen. Gustav Landauer lernte die überzeugte Pazifistin 1899 kennen. Fortan waren die beiden auch gemeinsam schriftstellerisch tätig. Während des ersten Weltkriegs kämpften sie schreibend für den Frieden. Im Februar 1918 starb Hedwig Lachmann an einer schweren Lungenentzündung. Den gemeinsamen Idealen auch über den Tod hinaus verpflichtet, reiste Landauer nach München, um sich hier aktiv an der Revolution zu beteiligen.
Die Lachmann-Biografin Dr. Birgit Seemann und Dr. Siegbert Wolf, Herausgeber von Landauers „Ausgewählten Schriften“, führen am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr, in der Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, ein Gespräch über die besondere Lebensgemeinschaft von Hedwig Lachmann und Gustav Landauer. Die Schauspielerin Vanessa Eckart und der Schauspieler Sebastian Griegel lesen ausgewählte Gedichte und Briefe.
Veranstalter ist die Monacensia im Hildebrandhaus. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an monacensia.programm@muenchen.de ist erforderlich.
Eine Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung „Dichtung ist Revolution. Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller“, die noch bis 30. Juni in der Monacensia im Hildebrandhaus zu sehen ist. Weitere Infos unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia. Das Projekt „Dichtung ist Revolution“ ist Teil des stadtweiten Programms „1918/2018. Was ist Demokratie?. Weitere Informationen online unter www.muenchen.de/wasistdemokratie.