Anlässlich des „Erinnerungstages im Deutschen Fußball“ lädt das Jüdische Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, am Donnerstag, 17. Januar, 19 Uhr, zu einem Gespräch mit dem Zeitzeugen Zvi Cohen ein. Im Jahr 2004 haben Fußballfreunde die „!Nie Wieder“-Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau aufgegriffen und den „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ ins Leben gerufen. Seitdem wird immer rund um den 27. Januar mit unterschiedlichsten Aktionen von Einzelpersonen, Fangruppen und Fanprojekten, Vereinen, Verbänden und Institutionen im gesamten Bundesgebiet an die gesellschaftliche Verantwortung der Fußballfamilie appelliert und den Opfern des Nationalsozialismus im Profi- sowie Amateur-Fußballgeschehen gedacht. Zvi Cohen, geboren am 21. Mai 1931 als Horst Cohn in Berlin, ist Überlebender des KZ Theresienstadt. Im Mai 1943 wurden er und seine Eltern dorthin deportiert. Von ihm stammt das Zitat „Die Mundharmonika hat mir das Leben gerettet“. Er lehrte sich selbst das Spielen während der Jahre 1941 bis 1943 in Berlin, als es ihm untersagt war, die Wohnung zu verlassen. Auch während der zwei Jahre in Theresienstadt war die Mundharmonika sein ständiger Begleiter. So war er Mitglied im Orchester und der dort aufgeführten Kinderoper „Brundibar“. Wie die Mundharmonika jedoch genau das Leben von Zvi Cohen rettete ist eine ganz eigene Geschichte. Über diese sowie weitere und sein Leben nach der Befreiung, seine Emigration mit den Eltern nach Israel und den Aufbau des Kibbuz Ma’abarot möchten wir uns mit Zvi unterhalten. Der Abend wird moderiert von Eberhard Schulz.
Eine Veranstaltung des Fanprojekts München zusammen mit der Initiative „!Nie Wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ und dem Jüdischen Museum München. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18.30 Uhr. Informationen unter www.juedisches-museum-muenchen.de.