Am Donnerstag, 17. Januar, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, zum Vortrag „Die Münchner Polizei und die Räterepublik“ von Joachim Schröder ins Auditorium ein. Die alte Welt geriet durch die Revolution in Bayern gehörig aus den Fugen. Auch die königliche Münchner Polizei musste sich neu orientieren und zähneknirschend die neuen Machtverhältnisse akzeptieren. So musste sie mit einer sozialdemokratischen Regierung und einem Arbeiter- und Soldatenrat zurechtkommen. Die Ermordung Eisners löste dann politische Unruhen aus, die die Münchner Polizei nicht mehr zu kontrollieren vermochte. In den turbulenten Wochen der Räterepublik wurden Revolutionäre zu Polizeipräsidenten ernannt, die „Löwengrube“ versank im Chaos. Am Tag der Niederschlagung der Räterepublik brannte es lichterloh im Innenhof des Präsidiums: Die Revolutionäre verbrannten einen gewaltigen Scheiterhaufen aus Tausenden von Akten. Sie wollten sich vor der nun bevorstehenden Repression schützen.
Joachim Schröder schildert in seinem Vortrag die Ereignisse im April und Mai 1919 und die Folgen der Räterepublik für die weitere Entwicklung der Münchner Polizei unter dem neuen Präsidenten Ernst Pöhner, einem Wegbereiter der Nationalsozialisten.
Joachim Schröder ist Historiker und Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof, Hochschule Düsseldorf. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.