„Ich bin: Theodoros Boulgarides“ heißt die Installation von Wolfgang Gebhard, die ab Dienstag, 16. Juni, bis 15. August täglich von 10 bis 19 Uhr in der Evangelischen Auferstehungskirche, Gollierstraße 55, zu sehen ist.
Der Kommunikationsdesigner und Künstler zeigt hier eine Reihe von Fotos von mindestens 1.000 Münchnerinnen und Münchnern, die in dieser beeindruckenden Weise an den Mord, begangen vom NSU, an Theodoros Boulgarides am 15. Juni 2005 in seinem Laden an der Trappentreustraße 4 im Westend erinnern.
Die Bevölkerung vom Westend (Schwanthalerhöhe) ehrt dadurch das Opfer und weist damit auf das Versprechen hin, dass dies „Nie wieder!“ passieren darf.
Zuvor wird am Montag, 15. Juni, 18 Uhr, am Ort des Mordes in der Trappentreustraße 4 ein Kranz im Namen der Bürgerinnen und Bürger Westends niedergelegt, vertreten durch Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses 8 (Schwanthalerhöhe), sowie den Arbeitskreis „Westend hat ein Gesicht“. Im Anschluss daran erfolgt um 19 Uhr in der Auferstehungskirche, Gollierstraße 55, ein Totengebet für Theodoros Boulgarides durch Pfarrer Bernd Berger von der Evangelischen Auferstehungskirche. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden spricht ein Grußwort.
Erzpriester Apostolos Malamoussis, der die Familie Boulgarides in all den Jahren ihres Leidens begleitete, spricht über die Erfahrungen der Familien Boulgarides und Kilic, deren Angehörigen Opfer des NSU in München waren. „Gerechtigkeit und Demokratie haben bei jedem von uns einen Namen, unseren jeweiligen Namen. Ein Mord ist somit auch als Liquidierung unseres demokratischen Gemeinwesens und des Empfindens für Gerechtigkeit zu verstehen. Und das dürfen wir nicht akzeptieren“, fügt er hinzu. Nach der Vorstellung der Installation „Ich bin: Theodoros Boulgarides“ durch Wolfgang Gebhard erfolgt die Präsentation eines Trauertanz-Videos von Choreografin und Trauertänzerin Helga Seewann und eine Einführung durch Pastoralreferent Dr. Ulrich Schäfert vom Fachbereich Kunstpastoral – Erzbischöfliches Ordinariat (St. Paul). Musikalisch stellt die Liedermacherin und interkulturelle Theaterpädagogin Manuela Serafim (Cafe Diáspora) zwei für die Veranstaltung eigens geschriebene Lieder vor (Uraufführung). Des Weiteren nehmen die beiden Schauspieler und Performer Jürgen Wegscheider und Burchard Dabinnus an der Veranstaltung teil.
Die Veranstaltung wird live in den Gemeindesaal übertragen und ist per Zoom-Link kurz zuvor im Internet unter www.auferstehungskirche.de und www.westendstudios.de aufrufbar. Coronabedingt ist die Besucherzahl beschränkt.
(Siehe auch unter Terminhinweise)