Die Online Publikation „Europa Eiswetter“ von Sebastian Jung ist Teil der digitalen Assembly „History is not the Past“, die das NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung konzipiert hat und ab heute, 10. Juni, unter dem Link www.eiswetter.eu veröffentlicht. Darin beschäftigt sich der Künstler Sebastian Jung mit aktuellen Ereignissen im Umfeld der Corona-Krise. In Zeichnungen, fragmentarischen Texten und Gedichten setzt er sich zugleich mit globalen Fragestellungen und ganz individuellen Nöten seiner Protagonistinnen und Protagonisten auseinander. Wie wirkt sich die Krise auf die bestehende soziale Ungleichheit aus? Was passiert mit denjenigen, die kein Zuhause haben, um zuhause zu bleiben? Ist der Wunsch „zurück zur Normalität“ einlösbar und, vor allem, ist er erstrebenswert? Sebastian Jung, der bereits für die aktuelle Wechselausstellung des NS-Dokumentationszentrums „Tell me about yesterday tomorrow“ eine Reihe von Zeichnungen beigesteuert hat, liegt es fern, trotz der tagebuch- ähnlichen Form seiner Publikation Nabelschau zu betreiben. Auch jagen seine − häufig auf dem Handy notierten Gedichte und Zeichnungen − nicht den großen Schlagzeilen hinterher. Der Künstler sucht nach den leisen Tönen, skizziert beispielsweise die halb leerstehenden Einkaufszentren oder die Menschen, die am Rande der sogenannten „Hygiene-Demonstrationen“ stehen.