Casa Papa e. V. fördern!
Antrag Stadtrats-Mitglieder Alexandra Gaßmann und Thomas Schmid (CSU-Fraktion) vom 27.1.2020
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
In Ihrem Antrag bitten Sie um Prüfung, inwieweit das Projekt Casa Papa durch die Landeshauptstadt München gefördert werden kann.
Das Väterboardinghaus Casa Papa ist ein Angebot der Diakonie Hasenbergl e.V. und richtet sich an Väter kleiner bzw. schulpflichtiger Kinder im Raum München, die sich in einer akuten Trennungssituation befinden. Wie überall in Deutschland ziehen in den meisten Fällen die Väter aus den Familienwohnungen aus und die Kinder bleiben bei der Mutter. Für mehrere dieser „Trennungsväter“ ist es auf dem Münchner Wohnungsmarkt kaum möglich, eine neue/zweite Wohnung zu finden und zu finanzieren. Vor allem dann nicht, wenn sie die Möglichkeit und den Platz für regelmäßige Besuche der Kinder bieten soll.
Das Väterboardinghaus ist ein Wohn- und Beratungsprojekt mit zeitlicher Befristung, das den Erhalt der Beziehung zwischen Vater und Kind unterstützen soll. Trennungsvätern wird ermöglicht, in der wichtigen Zeit nach der plötzlichen Trennung ihr Leben als Vater bruchlos und in Würde weiterführen zu können. Das Projekt Casa Papa bietet Beratung in der neuen, schwierigen Lebenssituation sowie günstigen und kindgerechten Übergangswohnraum, in dem Umgänge und Übernachtungen der Kinder möglich sind. Das Väterboardinghaus ist in der Anfangsphase für 8 Plätze ausgerichtet.
Casa Papa eröffnete das Beratungsangebot zum 1. Oktober 2019 und das Boardinghaus zum 1. Dezember 2019. Finanziert wird das Projekt aktuell u.a. aus Mitteln der Fernsehlotterie und der Glücksspirale. Die Finanzierung ist so bis zum 30. September 2022 gesichert. Aus diesem Grund wird eine Förderung zum jetzigen Zeitpunkt als nicht notwendig angesehen. Das Sozialreferat begrüßt und unterstützt das Väterboardinghaus als ein sehr gutes, ergänzendes, pädagogisches Angebot für Kinder und ihre Eltern in schwierigen Trennungssituationen, das es so in München noch nicht gibt. Der Bedarf einer solchen Einrichtung zeigt sich auch an der Vollbelegung im April diesen Jahres.
Als weiteres Vorgehen plant das Sozialreferat, in 2021 eine Beschlussvorlage in den Stadtrat einzubringen, um dieses bedarfsgerechte Angebot und die Finanzierung ab Oktober 2022 dauerhaft zu sichern.
Stellungnahme der Gleichstellungsstelle für Frauen
Als Gleichstellungsstelle für Frauen erleben wir immer wieder die Notwendigkeit und den Bedarf, dass auch Väter in ihrer Elternrolle angesprochen und gestärkt werden und bei Krisensituationen (wie Trennung/Scheidung) unterstützt werden. Hier bedarf es alternativer, professioneller Angebote, die Väter mit dem Ziel einer trotz Trennung gelingenden Elternschaft geschlechtersensibel, gleichstellungsorientiert und im Sinne des Kindeswohls beraten und unterstützen. Casa Papa e.V. schließt hier eine Lücke und kann einen wichtigen Beitrag leisten.
Ich hoffe, auf Ihr Anliegen hinreichend eingegangen zu sein. Ich gehe davon aus, dass Ihr Antrag hiermit abschließend behandelt ist.