Bürgermeisterin Katrin Habenschaden hat jetzt den Innovationspreis 2020 der Stadt München überreicht. Preisträger sind das „Projekt Avaya Happiness Index“ zum Thema „Blockchain − Lösungstechnologie für die kommunale Verwaltung?“, das Start-up „medSNS“ zum Thema „Präklinische Patientensteuerung durch zuverlässige Ersteinschätzung“, das Start-up „Earth Is Sexy“ zum Thema „Gamification – spielerische Motivation der städtischen Beschäftigten zu energiesparendem Verhalten am Arbeitsplatz“ sowie das Start-up „Twostay“ zum Thema „Klimaneutrales München 2030/2035“.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Innovationskraft ist entscheidend für den Wirtschaftsstandort München und damit für den Wohlstand unserer Stadt. Als Landeshauptstadt müssen wir deshalb Start-ups und ideenreiches Unternehmertum fördern und ein Klima schaffen, in dem Innovationen gedeihen. Mit dem Innovationspreis holen wir uns die Ideen von morgen schon heute in die Stadtverwaltung. Davon profitieren auch die Münchnerinnen und Münchner.“
Der Innovationspreis der Landeshauptstadt München wurde in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, die Stadtverwaltung für Innovationen zu öffnen. Zugleich bekommen die Gewinnerteams der teilnehmenden Start-ups die Möglichkeit, ihre innovativen Lösungsvorschläge zu vorgegebenen städtischen Fragestellungen im Bereich Smart City in einem realen städtischen Umfeld zu erproben und weiterzuentwickeln. Dabei werden sie begleitet von der Stadtverwaltung sowie von einem der vier kooperierenden Münchner Entrepreneurship-Zentren (UnternehmerTUM, Strascheg Center for Entrepreneurship, LMU Entrepreneurship Center und Founders@UniBW).
Die Preisträger
Mit der Aufgabenstellung zu „Präklinische Patientensteuerung durch zuverlässige Ersteinschätzung“ strebt die München Klinik eine Lösung zur Entlastung der Notaufnahme an. Neben akuten Notfällen finden sich in den Notaufnahmen der Münchner Kliniken jeden Tag eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten ohne zeitkritischen Behandlungsbedarf ein, die teils mehrere Stunden auf eine ärztliche Einschätzung warten. Ziel ist es, diese Betroffenen bei Beschwerden mittels zuverlässiger Ersteinschätzung in den für sie optimalen Behandlungspfad zu steuern und zugleich die Notaufnahmen zu entlasten.
Als Preisgewinner wurde das Start-up „medSNS“ gekürt. Das interdisziplinäre Team konnte mit dem Konzept eines Notfall-Screening-Bogens, mit dem Patienten in die geeignete Versorgungsstruktur geleitet werden, die Jury für sich gewinnen. Da das Konzept für eine sofortige Anwendung in den Notaufnahmen der München Klinik noch nicht vollständig ausgereift ist, erhält das Team eine Förderung durch ein Programm der Entrepreneurship Center. Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik: „Auch wenn dieser Ansatz im Rahmen des Innovationswettbewerbs noch nicht real getestet werden kann, wird die München Klinik das Ziel weiter verfolgen, mithilfe digitaler Anwendungen die Patientensteuerung zu optimieren.“
Zum Themenfeld „Blockchain − Lösungstechnologie für die kommunale Verwaltung?“ möchte die Landeshauptstadt München anhand konkreter innovativer Anwendungsfälle Erfahrungen sammeln. Der Innovationspreis geht hierzu an „Avaya Happiness Index“. Deren Konzept möchte die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit den Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung verbessern. Die Jury überzeugte an dem Lösungsansatz die innovative Betrachtung unterschiedlichster Kommunikationskanäle, die Umsetzbarkeit und der Nutzen für die Digitalisierung durch den Einsatz von modernen Konzepten wie Blockchain oder KI. IT-Referent Thomas Bönig: „So können kommunale Angebote zielgerichtet und nutzungsorientiert weiterentwickelt werden“.
Zum Thema „Gamification – spielerische Motivation der städtischen Beschäftigten zu energiesparendem Verhalten am Arbeitsplatz“ wurde eine attraktive Gamification-Anwendung gesucht, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt München auf spielerische Weise zu einem bewussteren Nutzerverhalten am Arbeitsplatz motiviert und somit den Energieverbrauch reduziert und einen Beitrag zum Klimaschutz liefert. In diesem Themenfeld gewinnt Informatikstudent Johannes Schliephake mit seiner Handy-App „Earth Is Sexy“ den Innovationspreis 2020. Die ansprechend gestaltete App ist bereits für iOS und Android verfügbar und soll für die Testphase in der Münchner Stadtverwaltung noch angepasst werden. Aufgeteilt in die drei Bereiche „Faktensammlung“, „Community“ und „Challenges“ bietet die App wichtige Hintergrundinformationen und eine spielerische Auseinandersetzung mit den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz. „Der Wettbewerbsbeitrag ‚Earth Is Sexy‘ hat die Jury durch ansprechendes Design, kluge Inhalte und motivierende Elemente überzeugt. Mit dem Einsatz der Handy-App wollen wir einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Stadtverwaltung leisten“, begründet Stadtschulrätin Beatrix Zurek die Entscheidung.
Zum Thema „Klimaneutrales München 2030/2035“ sucht die Münchner Stadtverwaltung innovative Lösungen, die Münchner Klimaschutzziele zu unterstützen. Der Stadtrat hat für die Stadtverwaltung das Ziel der Klimaneutralität 2030 beschlossen. Darüber hinaus wird ein Maßnahmenplan entwickelt, wie auch die Gesamtstadt bis 2035 klimaneutral werden kann. Mit dieser Fragestellung wurde im Rahmen des Innovationswettbewerbs erstmalig eine offene, referatsübergreifende Bewerbungsmöglichkeit geschaffen. Gewonnen hat hier ein Lösungsansatz, der sowohl innovativ ist als auch ein hohes Umsetzungspotential in der Stadt hat. Twostay wandelt leere Bars oder Restaurants zu Zeiten, in denen diese nicht betrieben werden, in attraktive, flexibel mietbare Co-Working Flächen um. Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Das Konzept von Twostay hebt den Coworking-Gedanken auf ein nächstes Level. Dieses innovative Raumnutzungsmodell bietet eine passende Antwort auf den Flächenmangel und wirkt zugleich ressourcenschonend, da nicht länger jede Nutzung die eigene Fläche braucht und auf Neubaumaßnahmen verzichtet werden kann.“ Ebenso gefallen hat der Jury die Skalierbarkeit der Idee und die Chance, verschiedene Stadtviertel durch die Mehrfachnutzung ungenutzter Räume zu beleben. Das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft, ein Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Referat für Arbeit und Wirtschaft, dem Kommunalreferat und dem Kulturreferat, das bereits seit über fünf Jahren für kreativwirtschaftliche Zwischennutzung wirbt und die beteiligten Akteure vernetzt, wird das Team in der Co-Creationphase fachlich begleiten, unterstützen und in die Stadtverwaltung einführen.
Unter www.muenchen.de/innovationswettbewerb können Interessierte sich bereits jetzt im Internet anmelden, um automatisch über die Ausschreibung des Innovationswettbewerbs 2021 informiert zu werden. Hier finden sich zudem allgemeine Informationen zum Wettbewerb sowie zu den Ergebnissen aus den Innovationswettbewerben 2018 und 2019.
Achtung Redaktionen: Honorarfreie Bilder von den Preisträgern sowie Folien aller Finalisten zu ihren Lösungsvorschlägen sind bei der Pressestelle des Referats für Arbeit und Wirtschaft erhältlich: telefonisch unter 233-22597 und per E-Mail an wolfgang.nickl@muenchen.de.