Die Stadt München bezuschusst ab 2021 sechs Simulations- und Reflexionszentren, die im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung an Münchner Pflegeschulen eingerichtet werden sollen. In den speziell ausgestatteten Unterrichtsräumen der ehemaligen Berufsfachschulen für Altenpflege können Auszubildende vertiefende Praxiserfahrungen sammeln und sich fachliche Fertigkeiten aneignen (Foto: Katholische Stiftungs- hochschule). Das hat der Sozialausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen.
Damit schafft die Stadt München zusätzliche Praktikumsmöglichkeiten für die neu eingeführte generalistische Pflegeausbildung, die es Absolvent*innen nach ihrem Abschluss ermöglicht, sowohl in der ambulanten Pflege, in Pflegeheimen oder in Kliniken zu arbeiten. Der Stadtrat hat dafür pro Pflegeschule 150.000 Euro und insgesamt 900.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Mit den Simulations- und Reflexions- zentren ermöglichen wir den Auszubildenden in München bestmögliche Lern- und Übungsmöglichkeiten im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung. Damit können sie den Abschluss als professionelle Pflegefachkraft möglichst zügig absolvieren. Gut ausgebildete Pflegefachkräfte sind vor dem Hintergrund der stets steigenden Zahlen an Pflegebedürftigen eine notwendige und unverzichtbare Investition in die Zukunft.“
Professionelle Pflege muss sich heute und in Zukunft vielen Herausforderungen stellen. Während bereits jetzt ein Fachkräftemangel in der Pflege herrscht, wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren weiter steigen. Mit der generalistischen Pflegeausbildung trennen sich Pflegeberufe nicht mehr in separate Einsatzfelder, vielmehr werden die Auszubildenden dafür qualifiziert, in allen Pflegebereichen einsatzfähig zu sein. Damit steigt die Attraktivität des Pflegeberufs für die Nachwuchskräfte. Für einen anerkannten Abschluss in der Pflegeausbildung bedarf es jedoch verschiedener Praxiseinsätze in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen wie Kinderkrankenpflege, ambulante Pflege oder Gynäkologie. Die Möglichkeiten, Praktika zu absolvieren, sind in München bisweilen stark begrenzt. Mit der Einrichtung der Simulations- und Relfexionszentren können realitätsnahe Situationen dargestellt und so praktische Kompetenzen direkt am Einsatzort erlernt bzw. vertieft werden. Die Landeshauptstadt München reagiert damit auf die Defizite in der Pflegeausbildung und trägt mit der Förderung dieses modernen Lernortes dazu bei, dem Fachkräftemangel deutlich entgegenzuwirken.