Partizipation heißt Zukunft V – Modellprojekt „aula“ an Münchner Schulen umsetzen!
Antrag Stadtrats-Mitglieder Anja Berger, Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch, Jutta Koller, Dominik Krause, Sabine Krieger, Sabine Nallinger, Thomas Niederbühl, Angelika Pilz-Strasser, Dr. Florian Roth, Oswald Utz und Sebastian Weisenburger (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) vom 3.6.2019
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Sie baten das Referat für Bildung und Sport mit Ihrem Antrag vom 4.6.2019, dem Stadtrat einen Bericht zum Modellprojekt „aula“ vorzustellen.
Für die gewährte Fristverlängerung bedanke ich mich.
In Ihrem Antrag baten Sie darum, dass das Referat für Bildung und Sport bis Ende 2019 fünf interessierte Münchner Schulen auswählt und dort ab 2020 gemeinsam mit den Schulleitungen, den Lehrkräften, den SchülerInnen, der StadtschülerInnenvertretung und den EntwicklerInnen die digitale Plattform „aula“ einrichtet. Für die Realisierung der in diesem Rahmen erarbeiteten Projektideen soll ab 2021 ein städtischer Kinder- und Jugendbeteiligungstopf in Höhe von einer halben Million Euro bereitgestellt werden. Außerdem sollen zur Umsetzung des Projekts ausreichend städtische, pädagogische Fachkräfte oder mit Ausschreibung durch freie Träger besetzt werden. Diese sollten die Einarbeitungsphase begleiten und anschließend als FachberaterInnen zur Verfügung stehen.
Im Anschluss an die Testphase sollen die Ergebnisse und Erfahrungen durch das Referat für Bildung und Sport evaluiert und gemeinsam mit allen Beteiligten und dem Stadtrat über eine Verfestigung und Ausweitung des Angebots entschieden werden. Die erforderlichen Mittel sollen bereitgestellt werden.
Im Vorfeld sollte dem gemeinsamen Bildungs-, Sozial-, Verwaltungs-, Planungs- sowie Kinder- und Jugendhilfeausschuss das Konzept der Beteiligungsplattform „aula“ durch das Referat für Bildung und Sport und die EntwicklerInnen dargestellt sowie weitere vorstellbare Optionen der Einbindung des Tools in kommunaler Kinder- und Jugendbeteiligung aufgezeigt werden.Die Bearbeitung Ihres Antrags konnte aufgrund der notwendigen Recherchen zur vorgeschlagenen App und der Abstimmungen leider nicht in der vorgesehenen Frist endgültig abgeschlossen werden. Für die kurze Überschreitung der Frist bitte ich um Entschuldigung.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teile ich Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag Folgendes mit:
„aula“ ist eine Online-Plattform und App, die Schülerinnen und Schülern ab der fünften Klasse aktive Mitbestimmung in einem verbindlichen Rahmen im Schul- und Lebensumfeld ermöglicht.
Das Referat für Bildung und Sport begrüßt den Vorstoß, mithilfe einer Online-Plattform die demokratische Praxis an den Schulen zu stärken. Bereits heute stehen den Münchner Schulen eine Vielzahl von Online-Plattformen oder Online-Tools zur Verfügung:
- „mebis“ wird als die zentrale bayrische Austauschplattform bereits intensiv genutzt und soll weiter ausgebaut werden.
- Das „Infoportal“ (mit verschiedenen Modulen, bald auch mit dem Modul Schülerportal) wurde kürzlich für alle Münchner Schulen verpflichtend eingeführt.
- Daneben existiert seit diesem Jahr für alle Münchner Schulen die Online-Umfrage-Applikation LimeSurvey. Diese ermöglicht selbst Online-Umfragen zu erstellen, zu veröffentlichen und auszuwerten.
Die Schulklimabefragung 2018 wurde bereits unter Einbezug aller Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Erziehungsberechtigten an städtischen Schulen mit LimeSurvey, einen stadtweit verfügbaren digitalen Befragungsinstrument, durchgeführt. LimeSurvey steht allen städtischen Schulen auch für dezentral administrierte Befragungen zur Verfügung. Die Ergebnisse solcher onlinebasierten Befragungen können eine Grundlage für nachfolgende Diskussions- oder Partizipationsprozesse an den Schulen darstellen.
Unterstützend für den Analyse-, Auswertungs- und Beteiligungsprozess von Schülerinnen und Schülern steht die geschlechtsspezifische Auswertung der erhobenen Daten im Rahmen der Schulklimabefragung zur Verfügung. Geschlechtsspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden bei mehreren Items deutlich, z.B. „Möglichkeiten der Mitgestaltung der Schule“, vgl. Seite 130 Ergebnisbericht Schulklimabefragung. Auf der 15. SchülerInnenkonferenz 2019 wurden die Ergebnisse der Schulklimabefragung den SMV-Vertretungen vorgestellt, um zu informieren undBeteiligungsprozesse anzuregen, ferner auch an städtischen Schulen in pädagogischen Konferenzen und an Schulentwicklungstagen.
Die Mädchen- und Jungenbeauftragten an den Schulen sind in der Rolle und Verantwortung, die geschlechtsspezifischen Bedarfe zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen.
Die Zugänge von Mädchen und Jungen werden gleichermaßen gut ermöglicht.
Der Zugang zu „mebis“ erfolgt auf Einladung durch Lehrkräfte ihrer jeweiligen Klassen oder Kurse.
Somit kann bereits heute mit den zur Verfügung stehenden Angeboten die Partizipation der Schulfamilie zu Schulthemen ermöglicht werden. Den Bedarf für eine weitere externe Plattform, die zusätzlichen Betreuungsaufwand seitens der Schulleitung, der Lehrkräfte und der IT fordert, sieht das Referat für Bildung und Sport zurzeit nicht.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.