Die Vollversammlung des Stadtrats hat sich mit dem Sachstand und weiteren Vorgehen bei der Erstellung des Mobilitätsplans für München auseinandergesetzt. Der Mobilitätsplan ist eine Fortschreibung und Weiterentwicklung des derzeit geltenden Verkehrsentwicklungsplans. Im Sommer 2018 hatte der Stadtrat beschlossen, den bestehenden Verkehrsentwicklungsplan zu einem „Mobilitätsplan für München“ weiterzuentwickeln. Ziel ist es, eine Verkehrswende umzusetzen, indem verstärkt auf platzsparende und umweltfreundliche Mobilitätsformen gesetzt und der öffentliche Raum zugunsten des Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs neu aufgeteilt wird. In dem neuen Mobilitätsplan, der die Richtung für die künftige Verkehrsplanung vorgeben soll, stehen die Mobilitätsbedürfnisse der Münchnerinnen und Münchner, aber auch die der Pendlerinnen und Pendler im Mittelpunkt. Zahlreiche Maßnahmen werden darin gebündelt. Dabei spielen die Inhalte aus dem Bürgerbegehren „Sauba Sog I“, welches 2017 vom Stadtrat beschlossen wurde, eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung des Mobilitätsplans für München. Es wurde beschlossen, dass bis zum Jahr 2025 mindestens 80 Prozent aller Wege innerhalb des Münchner Stadtgebiets mittels abgasfreier Kraftfahrzeuge, ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr zurückgelegt werden sollen. Dafür werden Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet. Als Grundlage der weiteren Bearbeitung des Mobilitätsplans für München wird der Gesamtplan „Zukunft der Mobilität“ zugrunde gelegt (siehe https://t1p.de/Zukunft-Mobilitaet, Karte Nr. 6). Der Fortschreibungsprozess ist auf einen längeren, kontinuierlichen Zeitraum für die Erarbeitung und die Umsetzung angelegt. Um zu tragfähigen Lösungen zu kommen, ist die Einbindung einer breiten Öffentlichkeit und verschiedener Akteure der Stadtgesellschaft erforderlich.
So hat die „Inzell-Initiative“ – eine Kooperation der BMW AG und der Landeshauptstadt München mit weiteren Partnern aus Verwaltung, Industrie und Wissenschaft – im Rahmen der „Modellstadt 2030“, einem Projekt für zukunftsfähige Mobilität, zunächst in einer ersten Phase eine gemeinsame Vision für die Mobilität im Jahr 2030 erarbeitet. Diese sieht vor, den öffentlichen Raum neu aufzuteilen, die Aufenthaltsqualität zu steigern, Tangenten innerhalb der Stadt und der Region zu schaffen, den Verkehrsfluss zu optimieren sowie die Qualität und das Netz des öffentlichen Verkehrs zu verbessern. Das übergeordnete Ziel ist mehr Lebensqualität für die Menschen. In einer zweiten Phase wurde die Vision in Arbeitsgruppen konkretisiert. Diese Vision und erste Ergebnisse wurden am 9. Mai 2019 in einer Mobilitäts-Werkstatt mit fast 100 Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Diese und die Ergebnisse der zweiten Phase der „Modellstadt 2030“ wurden nun dem Stadtrat vorgelegt und fließen in den Mobilitätsplan ein. Mit der breiten Beteiligung der Öffentlichkeit soll es 2020/21 weitergehen. Außerdem schlägt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung vor, ein Mobilitätspanel einzurichten, mit dem das Mobilitätsverhalten der Münchnerinnen und Münchner regelmäßig erfasst wird und Veränderungen aufgezeigt werden können, um somit die Auswirkungen von Planungen überprüfen zu können. Weitere Informationen unter muenchen.de/mobilitaet.