Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) legt dem Stadtrat im Umweltausschuss am kommenden Dienstag, 10. März, die aktuellsten Zahlen des CO2-Monitorings für die Stadt München vor. Für das Jahr 2017 ergibt sich folgende bemerkenswerte Bilanz:
- Im Jahr 2017 lagen die Treibhausgas-Emissionen im Stadtgebiet München bei 5,9 Tonnen CO2-Äquivalente pro Einwohner, was einer Verminderung im Vergleich zum Basisjahr 1990 von zirka 38 Prozent entspricht (Ausgangsbasis ist das Jahr 1990 mit 9,5 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Kopf).
- Der größte Anteil der Treibhausgas-Emissionen entfällt auf den Sektor „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ (39,9 Prozent), gefolgt von den Sektoren „Private Haushalte“ (29,2 Prozent) und „Verkehr“ (18,4 Prozent) sowie „Industrie“ (9,7 Prozent). Der Bereich „Kommunale Verwaltung“ ist für 2,7 Prozent der Emissionen verantwortlich. - Auch die Bilanz der Stadtverwaltung ist erfreulich rückläufig. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 252.401 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Im Vergleich zu 1990 (326.298 Tonnen CO2-Äquivalente) ist dies eine Verringerung um rund 22,7 Prozent. Der Rückgang erfolgte bei stetigem Anwachsen der Stadtverwaltung auf inzwischen rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Der Endenergieverbrauch ging um mehr als 9 Prozent im Vergleich zu 1990 zurück, obwohl die Stadtbevölkerung im gleichen Zeitraum um 25,6 Prozent von 1.227.576 auf 1.526.056 Einwohner gestiegen ist. Umweltreferentin Stephanie Jacobs: „Münchens Engagement für den Klimaschutz – und damit meine ich das der gesamten Stadtgesellschaft – zeigt sich deutlich in den Bilanzzahlen für das Jahr 2017. Ich freue mich sehr, dass wir den durchschnittlichen CO2-Ausstoß auf 5,9 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Kopf in München reduzieren konnten. Dies ist ein schöner Zwischenerfolg, insbesondere im Vergleich zum bundesdurchschnittlichen pro Kopf-Verbrauch in Höhe von rund 9 Tonnen CO2-Äquivalenten. Im Hinblick auf unser Ziel der Klimaneutralität zeigt uns diese Zwischenbilanz aber auch, dass wir weiterhin engagiert arbeiten und unsere Anstrengungen verstärken müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich werde im Sommer dem Stadtrat einen Maßnahmenplan vorlegen, der aufzeigt, in welchen Bereichen wir als Stadt handeln können und müssen und welche Ressourcen es dafür wohl braucht. Bereits letzten Dezember haben wir das Ziel der Klimaneutralität für die Stadtverwaltung bis zum Jahr 2030 im Stadtrat festgesetzt und die entsprechend notwendigen Rahmenvorgaben sowie Handlungsaufträge beschlossen.“
Maßnahmen zum Klimaschutz Klimaneutrale Stadtverwaltung: Das Ziel einer klimaneutralen Stadtverwaltung soll unter anderem erreicht werden durch Solaranlagen auf allen stadteigenen Bauten und die langfristige Wärmeversorgung der stadteigenen Objekte mit klimaneutraler Fernwärme aus Geothermie oder anderen erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus sollen Dächer und Fassaden begrünt sowie der Baumbestand bei stadteigenen Gebäuden geschützt und erweitert werden. Zudem soll eine Klimaschutzprüfung für klimarelevante Beschlüsse der Stadtverwaltung eingeführt werden.
Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM):
Zur Erreichung der Klimaschutzziele hat die Stadtverwaltung unter Federführung des Referats für Gesundheit und Umwelt bereits 2008 mit dem „Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz München“ (IHKM) ein zentrales strategisches Steuerungsprogramm aufgelegt. Bisher wurden dabei seit 2008 rund 300 Millionen Euro in Klimaschutzmaßnahmen von Seiten der Landeshauptstadt investiert. Das Einsparpotenzial dieses Maßnahmenpakets für die Jahre 2019-21 beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr nach Maßnahmenumsetzung.
Förderprogramm Energieeinsparung (FES): Teil des IHKM ist auch das Förderprogramm Energieeinsparung (FES). Mit diesem Programm konnten bereits 18.600 Maßnahmen mit einem Fördervolumen von rund 110 Millionen Euro unterstützt werden.
Integriertes Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München (IHFEM): Zur Reduzierung der Emissionen aus dem Verkehrssektor hat das RGU bereits 2015 das „Integrierte Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München“ (IHFEM) aufgelegt, das inzwischen mit 65 Millionen Euro ausgestattet ist.
München Cool City (MCC): Mit München Cool City will das RGU zudem alle Bürgerinnen und Bürger zum klimaschonenden Verhalten motivieren.