Die Landeshauptstadt München richtet eine kartenbasierte Meldeplattform ein, auf der Bürgerinnen und Bürger Anregungen und Beschwerden zum Radverkehr hinterlassen können. Der Stadtrat hat nun beschlossen, dass die Plattform in den MVV-Radroutenplaner integriert werden soll.
Zwar gibt es bei der Landeshauptstadt München bereits einen Koordinator für Bürgeranliegen zum Radverkehr. Doch allein bei ihm gehen jährlich mehr als 750 Hinweise ein. Oftmals kontaktieren die Bürgerinnen und Bürger auch mehrere Stellen, wodurch Zeitaufwand und Koordinierungsbedarf weiter steigen. Die Meldeplattform soll die Vorgänge vereinfachen und beschleunigen. Ähnliche Tools werden bereits in vielen anderen Städten erfolgreich eingesetzt.
Für die Umsetzung der Plattform wurden verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen. Unter anderem fand ein Expertenhearing mit Fachleuten aus anderen Städten statt. Schließlich erschien die Integration der Plattform in den MVV-Radroutenplaner am zielführendsten. Die Anwendung, die unter http://rad.mvv-muenchen.de zu finden ist, wurde 2015 vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) zusammen mit der Landeshauptstadt München gestartet und ist ein sehr schnelles, professionelles und etabliertes Tool. Es bietet Radfahrerinnen und Radfahrern die Möglichkeit, im gesamten MVV-Verbundraum Radtouren berechnen zu lassen und diese nach Wunsch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kombinieren. Im Sommer liegen die Nutzungszahlen bei bis zu 150.000 berechneten Routen im Monat.
Die Stadt erhofft sich durch die Integration Synergieeffekte, mehr Meldungen und ein differenzierteres Meinungsbild. Bestehende Angebote, wie Stadtratsbeschlüsse oder Daten zum Radverkehr, können in die Plattform einfließen. Eine spätere Erweiterung um andere Verkehrsformen ist möglich. Der MVV steht der Kooperation ebenfalls positiv gegenüber. Die Plattform soll noch 2020 online gehen.