Gestern hat das Bayerische Kabinett entschieden, dass die Schließungsverfügung für Museen kurzfristig zum 11. Mai aufgehoben wird. Damit dürfen die städtischen Museen unter Auflagen wieder für das Publikum geöffnet werden. Die Hygienekonzepte sind vergleichbar mit denen, die auch in Läden oder dem Öffentlichen Nahverkehr gelten. Die städtischen Museen werden ihren öffentlichen Betrieb zum Dienstag, 12. Mai, vorbereiten, Personal disponieren, externe Dienstleister anfordern und ihre Angebote kommunizieren. Im Vordergrund steht ein sicherer und möglichst angenehmer Museumsbesuch unter den derzeit gültigen Bedingungen.
Kulturreferent Anton Biebl: „Wir heißen unsere Besucherinnen und Besucher ,herzlich willkommen zurück´. Mit virtuellen Ausstellungen und neuen Onlineangeboten haben wir die letzten Wochen konstruktiv gestaltet und werden manche dieser digitalen Formate weiterführen. Nun dürfen wir auch wieder den Blick auf Originale ermöglichen und Raum geben für die kulturellen Bedürfnisse der Menschen. Wer Inspiration, Erfrischung, Trost oder Ablenkung sucht: Die Kunst bietet all das und kann uns gerade auch in Krisenzeiten helfen.“
In allen städtischen Museen und im NS-Dokumentationszentrum München gelten einheitliche Regelungen zum Schutz der Besucherinnen und Besucher, die laufend überprüft und angepasst werden:
- Die Verwendung einer Mund-Nasen-Bedeckung ist für Besucherinnen und Besucher sowie Museumspersonal zwingend erforderlich.
- Durch eine Begrenzung der Besucherzahl insgesamt und in einzelnen Ausstellungsbereichen wird gewährleistet, dass der vorgeschriebene Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Es wird mit maximal einer Person pro 20 Quadratmeter geplant. Ausnahmen von der Abstandsregelung: Kleinstgruppen, deren Mitglieder ohnehin in einem Haushalt leben.
- In den Kassen- und Shopbereichen wird ein Spuckschutz installiert. In allen Wartebereichen werden Abstandsmarkierungen angebracht.
- Garderoben werden geschlossen, zugänglich sind lediglich die Schließfachanlagen der einzelnen Häuser.
Jüdisches Museum
Das Jüdische Museum München, Sankt-Jakobs-Platz 16, zeigt die neue Ausstellung „Von der Isar nach Jerusalem – Gabriella Rosenthal (1913-1975) – Zeichnungen“. Die in München geborene Künstlerin gibt darin Einblicke in ihr Leben in Jerusalem, wohin sie 1935 mit ihrem damaligen Mann, dem Schriftsteller und Religionspublizisten Schalom Ben-Chorin migriert ist. Die Dauerausstellung „Stimmen_Orte_Zeiten“ gibt Impulse und Informationen zur Münchner jüdischen Geschichte und Gegenwart.
Lenbachhaus und Kunstbau
Das Lenbachhaus, Luisenstraße 33, öffnet erstmals die bisher nur digital präsentierte Ausstellung „Sheela Gowda. It...matters“. Die kurz vor der Schließungsverfügung eingerichteten raumgreifenden Arbeiten aus landesspezifischen Materialien der in Indien lebenden Künstlerin setzen sich mit globalen Arbeitsbedingungen und Produktionskreisläufen auseinander. Auch die Ausstellungen „Das Malerische – Werke des 190. Jahrhunderts“, die Präsentation zur Kunst von Joseph Beuys und die Sammlung Blauer Reiter sind wieder zugänglich.
Münchner Stadtmuseum
Das Münchner Stadtmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, öffnet seine Ausstellungen schrittweise. Begonnen wird mit den beiden Sonderausstellungen. „Vorbilder / Nachbilder. Die fotografische Lehrsammlung der Universität der Künste Berlin 1850-1930“ konnte in Abstimmung mit der nachfolgenden Station, dem Museum für Fotografie der Staatlichen Museen zu Berlin, bis 26. Juli verlängert werden. Die erfolgreiche Ausstellung „Ready to go! Schuhe bewegen“, die einen kulturhistorischen Rundgang an über 500 Paar Schuhen erzählt und dabei auch soziologische Aspekte beleuchtet, wird bis 17. Januar laufen.
Museum Villa Stuck
Im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, wird die Ausstellung „She wants to go to her bedroom but she can´t be bothered. 30 Jahre Schmuck von Lisa Walker“ zu sehen sein. Darüber hinaus werden zwei neue Präsentationen vorbereitet: „Margret Eicher. Lob der Malkunst“ und „Beate Passow. Monkey Business“. In den Historischen Räumen im Erdgeschoss zeigt das Museum in Kürze „Schönheit Stärke Leidenschaft. Die Plastiken Franz von Stucks in den Historischen Räumen neu präsentiert“ mit der neu erworbenen Plastik „Phryne“.
NS-Dokumentationszentrum München
Das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, kann zu seinem fünfjährigen Bestehen vermelden, dass der Eintritt dauerhaft frei bleiben wird. Neben der historischen Dauerausstellung zeigt das Haus noch bis voraussichtlich 30. August die Ausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“. Sie bringt die Gegenwartskunst in Austausch mit aktuellen Denkansätzen der Erinnerungsarbeit. Arbeiten von mehr als 40 internationalen Künstlerinnen und Künstlern erweitern die historische Dokumentation auf ästhetische, poetische und mehrdeutige Weise.
Valentin-Karlstadt-Musäum
Das Valentin-Karlstadt-Musäum, Tal 50, präsentiert seine Dauerausstellungen zu Karl Valentin, Liesl Karlstadt und den Münchner Volkssängern. Am 14. Mai öffnet dann die neue Sonderausstellung „Musik, Krawall und andere schöne Künste“, eine Vinyl-Reise durch Zeiten, Musiken und Gelegenheiten – nicht vollständig, aber lustvoll. Im Innenhof des Isartors ist vom 28. Mai an die Freilichtausstellung „Wiggerl Greiner. Ein Meister des Münchner Humors“ zu sehen. Er gilt als der „Erfinder“ von Karl Valentin.
Pasinger Fabrik, Städtische Kunsträume
Die Ausstellungsräume im Kulturzentrum Pasinger Fabrik, August-Exter-Straße 1, öffnen am Dienstag, 12. Mai, mit zwei Ausstellungen. „Beethovens Pastorale in Bildern – Eine Ausstellung in fünf Sätzen von Tobias Melle“ ist im Lichthof zu sehen. Die Retrospektive „Gottfried Peer Ueberfeldt (1945-2014). Live free or die“ ist in den Galerieräumen der Pasinger Fabrik zu sehen.
Rathausgalerie, Lothringer 13, Kunstarkaden, Maximiliansforum und Artothek werden sukzessive ihr Programm aufnehmen. Die konkreten Ankündigungen folgen.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen bei der Pressestelle des Kulturreferats unter Telefon 233-26005 oder per E-Mail an presse.kulturreferat@muenchen.de sowie Details zu den Ausstellungen und Pressematerialien dazu bei den jeweiligen Museen.