Der 5. Juni steht jedes Jahr ganz im Zeichen der Umwelt. Das diesjährige Motto zum Weltumwelttag lautet „Nein zu Wegwerf-Plastik – ja zu Mehrweg!“. Wie drängend dieses Thema besonders während der Corona-Pandemie ist, zeigen die unzähligen Take-Away-Reste, die oft direkt am Verzehrort im öffentlichen Raum liegen gelassen werden.
Die Landeshauptstadt München nimmt dieses Thema nicht erst seit der Corona-Krise sehr ernst und verfolgt mit verschiedenen Instrumenten und Maßnahmen die Strategie, die Flut an Einwegverpackungen einzudämmen. Im eigenen Einflussbereich gilt bereits seit den 1990er Jahren für Veranstaltungen im öffentlichen Raum das Münchner „Mehrweggebot“, das sich viele Städte und Gemeinden zum Vorbild genommen haben. Ergänzt werden die Münchner Anstrengungen ab dem 3. Juli durch das Inkrafttreten der bundesweiten Einwegkunststoffverbots-Verordnung. Sie verbietet Einwegkunststoffprodukte wie beispielsweise Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen aus Kunststoffen oder „Bioplastik“ sowie To-Go- Lebensmittelbehälter. Die Verordnung ist der erste Schritt zur Umsetzung der Einwegkunststoffrichtlinie, die zahlreiche Maßnahmen vorsieht, um den Verbrauch von bestimmten Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren, das achtlose Wegwerfen dieser Produkte in die Umwelt zu begrenzen und die Ressource Kunststoff besser zu bewirtschaften.
Um auch im gewerblichen Bereich die Verwendung von wiederverwendbaren Artikeln zu steigern und über die neue Rechtslage zu informieren, hat der Münchner Stadtrat im April die Verwaltung beauftragt, unter anderem die Beratungsleistungen für Gastronomie und Einzelhandel rund um das Münchner Mehrweggebot auszuweiten und ein Konzept für neue Förderprogramme zur Etablierung von Mehrweggeschirrsystemen zu entwickeln. „Mehrweg ist ein vielleicht kleiner, aber wichtiger Beitrag zum Klimaschutz! Mit jedem eingesparten Plastikteller werden Ressourcen geschont und Abfall vermieden. Wir freuen uns, dass das Thema nun auch mit den aktuellen Beschlüssen des Stadtrats noch mehr an Schubkraft gewinnt“, erklärt Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz. 1972 erklärten die Vereinten Nationen auf der ersten Weltumweltkonferenz in Stockholm den 5. Juni offiziell zum Internationalen Weltumwelttag. Die Menschen sollen an diesem Tag in dem Bewusstsein gestärkt werden, dass sie selbst es sind, die die Stabilität und Vielfalt der Umwelt erhalten oder auch zerstören können.