Der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat beschlossen, dass das Mobilitätsreferat eine Lieferverkehrsstrategie erstellen und dafür Fördermittel beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beantragen soll.
Das erhöhte Paketaufkommen und der dadurch gestiegene Lieferverkehr während der Pandemie haben es gezeigt: Für den Logistikbereich bedarf es einer mit allen Interessensgruppen und auf alle betroffenen Bereiche abgestimmten Wirtschaftsverkehrsstrategie. Aktuell ist das Mobilitätsreferat im Austausch mit verschiedenen Dienstleistern und Interessensgruppen. Es sollen gemeinsam Lösungen erarbeitet und getestet werden, um herauszufinden, wie der Wirtschaftsverkehr der Zukunft aussehen könnte. Auf dieser Basis soll bis 2022 eine Wirtschaftsverkehrsstrategie für die Innenstadt erarbeitet und dem Stadtrat vorgestellt werden, die auch Lösungen für Handel und Handwerk vorsieht. Dabei werden Konzepte für Lastenradlogistik mit Mikrodepots, neuartige Lösungen für Packstationen und innovative Konzepte für Lieferzonen betrachtet. Besonders die Potenziale der E-Mobilität sollen ausgeschöpft werden. Von 2022 an könnten erste Maßnahmen und Pilotprojekte umgesetzt werden. Beim BMVI soll hierzu fachliche und gutachterliche Unterstützung im Rahmen des „Programms zur Förderung der städtischen Logistik“ beantragt werden. Die Wirtschaftsverkehrsstrategie ist eine von 19 Teilstrategien der „Mobilitätsstrategie 2035“, die der Stadtrat erst kürzlich als Entwurf beschlossen hat. Sie soll den Wirtschaftsverkehr für alle Dienstleister und Interessensgruppen besser abwickeln, gleichzeitig die Emissionen reduzieren, die Verkehrssicherheit verbessern (Reduzierung von Parken in zweiter Reihe) und die Aufenthaltsqualität in der Stadt erhöhen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Wir alle sehen, wie sehr gerade auch der Lieferverkehr allein durch den Onlinehandel zugenommen hat. Deshalb brauchen wir nicht nur einzelne Vorbilder, wie die Lieferung per E-Bike frei Haus, sondern eine mit allen betroffenen Bereichen abgestimmte Wirtschaftsverkehrsstrategie. Denn ich möchte, dass alle Menschen in unserer Stadt gut vorankommen – dazu gehört natürlich auch der Wirtschafts- und Lieferverkehr. Eine Strategie für diesen Teilbereich ist der erste Schritt hin zu wichtigen Verbesserungen.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Wir erarbeiten die Strategie für den Lieferverkehr gemeinsam mit den Beteiligten aus der Wirtschaft. Von den nachhaltigen Lösungen profitieren am Ende alle, die in München unter- wegs sind – unabhängig davon, ob sie ihre Wege mit dem ÖPNV, dem Auto, dem Rad oder zu Fuß zurücklegen.“