Der Stadtrat setzt sich für die Fortsetzung des Projekts „Grüne Stadt der Zukunft“ ein und hat jetzt der Bewerbung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung für eine zweijährige Umsetzungsphase zugestimmt. Damit sollen die bislang gewonnenen Erkenntnisse verstärkt in die Praxis überführt werden.
Wie verwundbar Städte und Dörfer bei starken Unwettern sind, haben die Hochwasser dieses Sommers in Westdeutschland und im Oberland auf tragische Weise gezeigt. Auch München muss vorsorgen für die Wetterextreme, die der Klimawandel mit sich bringen könnte: Hitze vor allem, Starkregen, aber auch heftige Stürme und Hagel. Die Anpassung beginnt bereits bei der Planung neuer Stadtquartiere. Wie sollten neue Gebäude platziert werden, um den Luftaustausch weiterhin zu ermöglichen und Kaltluft in die bebaute Umgebung zu lassen? Wie gewährleistet man die Versickerung und Speicherung des Regenwassers? Auch die Bevorzugung bestimmter Baumarten, das Pflanzen von Bäumen sowie eine Fassaden- und Dachbegrünung wirken sich positiv aufs Stadtklima aus.
Mit solchen Fragen sowie mit einer Bewertung, welchen konkreten Beitrag einzelne Maßnahmen bei der Klimaanpassung leisten können, haben sich das Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie das Referat für Klima- und Umweltschutz drei Jahre lang gemeinsam mit Projektpartner*innen der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilians-Universität sowie dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung aus Berlin beschäftigt. Die Forschungs- und Entwicklungsphase des Projekts „Grüne Stadt der Zukunft - Klimaresiliente Quartiere in einer wachsenden Stadt“ endet am 30. September. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen und Modellierungen werden in einer digitalen Ergebniskonferenz am 14.September präsentiert. Die Anmeldung ist bis 31. August möglich unter https://forms.office.com/r/GCzLH8AWWz.
„Wir wollen proaktiv gestalten, bevor wir nur noch auf Schäden reagieren können“, so Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk. „Klimaschutz und Klimaanpassung müssen feste Bestandteile der Stadt- und Freiraumplanung werden – bei jedem einzelnen Schritt vom Strukturkonzept über den Wettbewerb bis zum Bebauungsplan.“ Es gelte, ein abstrakt klingendes Ziel wie Klimaresilienz in konkrete Maßnahmen und Aktivitäten zu überführen.
„München ist durch die dichte Bebauung und den hohen Versiegelungsgrad eine Wärmeinsel und besonders vom Klimawandel betroffen“, sagt Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz. „Neben der Hitze werden Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Hagel in ihrer Intensität, Häufigkeit und Dauer bei uns spürbar zunehmen. Es ist deshalb dringend nötig, München zu wappnen und resilient zu machen gegen diese Folgen des Klimawandels. Das Verbundprojekt ‚Grüne Stadt der Zukunft‘ unterstützt uns dabei, eine klimaresiliente und lebenswerte Stadt für die Münchnerinnen und Münchner zu gestalten.“