Die Liedermacherin, Poetin, Sängerin und Pianistin Elke Deuringer, der Holzbildhauer Johannes Hofbauer sowie die Sängerin und Komödiantin Julia von Miller werden mit den Schwabinger Kunstpreisen 2021 für ihre besonderen kulturellen und künstlerischen Leistungen für Schwabing im Sinne seiner Tradition ausgezeichnet.
Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten jährlich verliehenen Schwabinger Kunstpreise werden gestiftet von der Constantin Film AG, Karl Eisenrieder – Café Münchner Freiheit, der Stadtsparkasse München und der Landeshauptstadt München. Über die Vergabe entschied eine Jury unter dem Vor- sitz von Kulturreferent Anton Biebl, der in diesem Jahr angehörten: Andrea Gronemeyer (Schauburg), André Hartmann (Kabarettist), Adrian Prechtel (Abendzeitung), Brigitta Rambeck (Künstlerin, Autorin) und Cornelia von Seidlein (Grafikerin, Künstlerin).
Auszüge aus den Jurybegründungen
Elke Deuringer
„Elke Deuringer ist Liedermacherin - Poetin, Sängerin und Pianistin. Im Jahre 1942 geboren ist sie zwar in Innsbruck, aber ihre Eltern stammen aus München und Markt Schwaben, den beiden Orten, die sie auch aktuell als ihre Wohnsitze angibt. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme hat sie bis heute Zigtausende Besucher*innen zahlreicher Bühnen im In- und Ausland verzaubert, auch wenn sie sich aus privaten Gründen vor mehreren Jahren weitestgehend vom Showleben zurückgezogen hat. Die Spielstätten des Schwabinger Brettls (unter „Ramses III“), der Katakombe, des Ernsten Literaturkreises „ELK“, der Schwabinger Traumstadt e.V., des Seerosenkreises e.V. und vieler anderer Schwabinger Institutionen sind ihr bestens vertraut.
1993 bis 1997 arbeitete sie besonders intensiv mit dem Pianisten und Komponisten der Münchner Lach- und Schießgesellschaft Walter Kabel (Schwabinger Kunstpreisträger 1981) zusammen, daneben mit Charles Kálmán, Heinz-Günter Schneider, Werner Schlierf, Hermann Bogenrieder und vielen anderen.
Sie ist eine kreative Künstlerin fernab der platten Mainstreamkunst, eben eine echte „Markt-Schwabingerin“.
Johannes Hofbauer
„Der in Niederbayern geborene Holzbildhauer Johannes Hofbauer bereichert seit nunmehr fast drei Jahrzehnten mit seiner Kunst und, darüber hinaus, seinem Engagement für Künstlerkollegen die Münchner-, insbesondere die Schwabinger Kulturszene. Von 1977 bis 2008 lebte und arbeitete er in München, davon sieben Jahre in Schwabing.
Seit 1992 stellt er als aktiver Künstler auf dem Schwabinger Weihnachtsmarkt aus, 1995 wurde er zum Marktleiter des Schwabinger Weihnachts- markts gewählt, seitdem füllte er diesen Posten mit viel Engagement und Originalität aus. Nach 26 Jahren zieht er sich jetzt aus der Gesamtverantwortung zurück, bleibt dem Markt aber als Aussteller und Gestalter erhalten. 1998 gründete er das Kunstforum ,Monaco libre'. 2004 gründete er im Rahmen des Corso Leopold seine „Galerie der Augenblicke“. Johannes Hofbauer hat in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen seine Werke einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Wie sehr er als ,Schwabinger' empfunden wurde und wird, bezeugt unter anderem eine Einzelausstellung seiner Werke im Malura-Museum (2005), bei deren Finissage der 40. Todestag von Peter Paul Althaus und der 99. Geburtstag von Oswald Malura gefeiert wurden, in dessen Münchner Wohnung 1961 die ersten Schwabinger Kunstpreise verliehen wurden."
Julia von Miller
„Julia von Miller verleiht dem Odeon-Tanzorchester ein Gesicht. Zusammen mit den String of Pearls gab sie Evergreens und Schellack-Songs eine neue freche Frische und sie hat auch mit dem Julia von Miller Quartett ihr eigenes Enseble. Und egal in welcher Rolle: Julia von Miller hat als Chansonière Natürlichkeit, Eleganz und Stil. Das alles ist bei ihr aber nicht Nostalgie, denn dafür ist sie zu zeitgemäß, aber eben mit historischem Bewusstsein. Mit dem Wedekind-Enkel, Anatol Regnier, hat sie bereits vier musikalisch-literarische Lesungen konzipiert zu deutschen Gedichten von 1929 bis 1980. Und sie gehört auch dem Schwabinger Seerosenkreis als Sängerin an. Mit eigenen Shows belebt sie das Vereinsheim und das Lustspielhaus, wo sie auch moderiert und motiviert.
Dass sie ,Im Schuh des Manitu' statt Marie Bäumer singt und für die Filme von Marcus H. Rosenmüller und den Filmkompositionsprofessor Gerd Baumann zahlreiche Songs eingesungen hat, ist da fast schon eine Nebenrolle. All das zeugt von unheimlicher Vielseitigkeit, großer Präsenz und Lebendigkeit und trägt den Geist Schwabings in wunderbarer Verkörperung in sich.“
Informationen auch unter www.muenchen.de/kulturfoerderung unter dem Stichwort „Preise“. Der Termin der Preisverleihung wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden.