Die Umsetzung der Bürgerbegehren Radentscheid und Altstadt-Radlring schreitet voran. In der Vollversammlung des Stadtrats wurde nun der Sachstand präsentiert, zugleich wurden mehrere Radverkehrsprojekte beschlossen. Umgesetzt wurden bereits 22 Radverkehrsprojekte, darunter die Verbreiterung der Radwege am Siegestor, die Anlage von Radfahrstreifen in der Brienner Straße und vieles mehr. In 20 Straßen wurde der Radverkehr entgegen der Einbahnrichtung freigegeben, zehn Fahrradstraßen wurden eingerichtet. Außerdem wurden 2019 rund 1.400 und 2020 1.800 neue Fahrradstellplätze geschaffen sowie die Pilotversuche Flexparken (Luisenstraße) und Saisonales Fahrradparken (Schulstraße) umgesetzt. Das Mobilitätsreferat wurde beauftragt, einen Verkehrsversuch zur Anlage von „Protected Bikelanes“ (geschützten Radverkehrsanlagen) auf geeigneten Teststrecken durchzuführen. Mit den geschützten Radverkehrsanlagen soll insbesondere dem subjektiven Sicherheitsgefühl von Radfahrer*innen Rechnung getragen und Erfahrungen für einen eventuellen dauerhaften Einsatz gesammelt werden.
Des Weiteren soll die Fahrradabstellsituation unter anderem im Umfeld der innerstädtischen Fußgängerzone oder am Laimer Bahnhof verbessert sowie ein Pilotprojekt zur Umnutzung von Stellplätzen in Kfz-Parkgaragen zugunsten anderer Mobilitätsangebote gestartet werden.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Für die allermeisten Münchner*innen ist Sicherheit der wichtigste Aspekt beim Radfahren. Grundsätzlich gilt: Je mehr Platz zum Radeln zur Verfügung steht, desto höher die Sicherheit. Deshalb setzen wir sukzessive den Radentscheid in München um. Protected Bikelanes werden bereits in vielen Kommunen genutzt, um Rad und Auto zu trennen und so die Sicherheit zu erhöhen. Inwieweit das auf München übertragbar ist, wird nun getestet.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Wir kommen voran mit der Umsetzung des Radentscheids. Die Erwartungen und Anforderungen des Radentscheids auf der einen Seite und weitere wichtige Nutzungsansprüche an den öffentlichen Straßenraum auf der anderen sind möglichst in Einklang zu bringen. Dadurch werden die Planungen manchmal intensiver und dauern länger. Und nicht immer können wir die Forderungen zu 100 Prozent umsetzen. Aber schon jetzt erfüllen oder sogar übererfüllen wir häufig die bundesweiten Standards und erreichen so eine echte Verbesserung für den Radverkehr in München.“