Vor dem Hintergrund der spürbar klimatischen Veränderungen soll bei Planungsprozessen das Schwammstadt-Prinzip künftig noch stärker verankert werden. Dazu hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats heute einen Beschluss auf den Weg gebracht. Das Konzept zum dezentralen Regenwassermanagement orientiert sich am natürlichen Wasserkreislauf. Niederschlagswasser soll dort, wo es anfällt, verdunsten, versickern oder gespeichert werden und damit Vorsorge gegen Überflutung, Trockenheit und Hitze leisten. Bei Planungen sollen diese Aspekte schon ab den ersten Planungsschritten berücksichtigt werden. Das Schwammstadt-Prinzip hat einen am natürlichen Wasserkreislauf orientierten Umgang mit Regenwasser zum Ziel. Hierfür spielen Grünflächen sowie Bäume und Sträucher eine zentrale Rolle, indem sie dazu beitragen, Wasserspeicherung und Verdunstung zu erhöhen. Die Kühlwirkung durch Verdunstung hat zudem eine klimaregulierende Wirkung. Maßnahmen zum Regenwassermanagement im Sinne des Schwammstadt-Prinzips sind beispielsweise die Einrichtung von Regenrückhalte-, Versickerungs- und Verdunstungsflächen, der Einsatz von wasserdurchlässigen Belägen sowie Dachbegrünungen. In München wird angestrebt, in der gesamten Stadt eine vernetzte Grüne Infrastruktur – Grünflächen und Vegetation – zu schaffen. Insbesondere Baumpflanzungen, Pflanzgruben für Straßenbäume und Dachbegrünung könnten sich überall in der Stadt umsetzen lassen. Bei der Planung von Neubauquartieren ist darüber hinaus zu prüfen, ob weitere Maßnahmen zur Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips möglich sind. Anhand von Wettbewerben für zwei Planungsprojekte – eine bestehende Wohnsiedlung in Moosach sowie ein Neubauquartier im Münchner Nordosten – soll beispielhaft untersucht werden, wie das Schwammstadt-Prinzip künftig möglichst erfolgreich bei städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerben in den Auslobungsunterlagen aufgenommen werden kann, und worauf zu achten ist, dass das Thema auch im weiteren Planungsverlauf konsequent berücksichtigt wird. Bereits in den Auslobungsunterlagen sollen konkrete Vorgaben gemacht werden, beispielsweise in Bezug auf die vorgesehenen Maßnahmen und die dafür notwendigen Flächen. Dazu wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung in Zusammenarbeit mit dem Referat für Klima- und Umweltschutz mögliche Kriterien und eine optimierte Vorgehensweise erarbeiten.
Schon jetzt fördert die Stadtplanung das dezentrale Regenwassermanagement und die grüne Infrastruktur in München: Bei der Umstrukturierung und Neuplanung von Gebieten wird die Versiegelung so gering wie möglich gehalten. Hierfür werden in den Bebauungsplänen mit integrierter Grünordnung Festsetzungen zu Grünflächen, Baumstandorten und Entsiegelungsmaßnahmen getroffen. Nicht unterbaute Bereiche werden vorgesehen, um Großbaumstandorte zu schaffen und langlebige und nachhaltige Baumpflanzungen zu ermöglichen. Zudem gibt es verbindliche Vorgaben zur Dachbegrünung sowie eine vertiefte Untersuchung für das Niederschlagsmanagement bei einigen Bebauungsplanverfahren.
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