Anlässlich des heutigen Weltkindertags fordern Sozialbürgermeisterin Verena Dietl und Sozialreferentin Dorothee Schiwy die Einführung einer Kindergrundsicherung.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Forderung ist nicht neu, aber deshalb ist es umso wichtiger, dass sie jetzt endlich umgesetzt wird. Eine Kindergrundsicherung ist der richtige Weg, um die Armut von Kindern zu vermindern und armen Kindern die gleichen Zukunftschancen zu ermöglichen, wie sie Kinder aus finanziell gut gestellten Familien haben.“ Mittlerweile fordert auch ein Zusammenschluss aus 21 Organisationen, unter anderem Sozialverbände wie der VdK, Träger der freien Wohlfahrt und Gewerkschaften, die Einführung einer Kindergrundsicherung. Diese würde die bisherigen Einzelleistungen Kindergeld, Kinderzuschlag, Hartz IV-Regelsatz, Leistungen für Bildung und Teilhabe sowie den steuerlichen Freibetrag ersetzen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy:„Insbesondere vom steuerlichen Freibetrag profitieren bisher naturgemäß höhere Einkommen mehr als niedrige. Durch eine einzige Leistung für Kinder könnte eine deutliche Vereinfachung im Antragsdschungel erreicht werden. Zudem würden sich als Nebeneffekt der Aufwand für die Verwaltung und dadurch voraussichtlich auch die Kosten reduzieren.“
Voraussetzung für das Funktionieren ist eine valide Berechnung der Bedarfe von Kindern und Jugendlichen, einschließlich der Wohnkosten, und zwar unter Berücksichtigung der regionalen Unterschiede in Deutschland. Auch individuelle Kosten wie das Essen in der Kita oder Schule oder Nachhilfeunterricht müssen abgedeckt werden. Deshalb fordert Sozialbürgermeisterin Verena Dietl eine institutionelle Förderung aller Schüler*innen direkt durch die Schulen, etwa durch die flächendeckende Einführung von Ganztagsschulen mit kostenfreiem Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung.
Der Weltkindertag soll auf die Rechte von Kindern aufmerksam machen und Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen in den Fokus rücken. Als bundesweite Veranstaltung wurde der Weltkindertag 1989 vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) ins Leben gerufen. In diesem Jahr steht der Weltkindertag unter dem bundesweiten Motto „Kinderrechte jetzt!“. In München organisiert die Arbeitsgemeinschaft Spiellandschaft Stadt, das Münchner Netzwerk zum Weltkindertag am 20. September gemeinsam mit dem Stadtjugendamt – Jugendkulturwerk der LH München ein zentrales großes Kinder- und Familienfest, diesmal im 5. Münchner Stadtbezirk Au-Haidhausen.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Das Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe ist einer der zentralen Punkte der UN-Kinderrechtskonvention. Dieses Kinderrecht steht zurecht besonders im Mittelpunkt des Münchner Weltkindertags. Denn Kinder haben Rechte. Und diese gelten auch in Zeiten einer Pandemie. Deswegen ist es insbesondere in diesem Jahr wichtig, klarzumachen, dass auch Kinder und Jugendliche ein Anrecht auf Freiraum und Mitbestimmung in dieser Stadt haben. Zum Spielen braucht es Platz für Bewegung, für gemeinsame Treffen. Platz, der attraktiv ist und eine vielfältige Nutzung zulässt, der Kindern zugestanden wird und von dem sie nicht verdrängt und vertrieben werden.“
Darum haben sich die Veranstalter*innen gemeinsam mit den Projektpartner*innen aus dem Netzwerk Arbeitsgemeinschaft Spiellandschaft Stadt das Münchner Motto „Lasst uns spielend was bewegen“ gewählt. Damit soll auf den hohen Stellenwert verwiesen werden, den Spielen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern hat. Dafür setzt sich in München das Netzwerk Spiellandschaft Stadt gemeinsam mit städtischen Referaten, vielen Einrichtungen und auch engagierten Ehrenamtlichen ein.