Nachdem Werner Herzog am Samstag, 16. Oktober, aus seinem Buch „Das Dämmern der Welt“ über die Geschichte des japanischen Soldaten Hirō Onoda, der eine philippinische Insel noch 30 Jahre nach Kriegsende verteidigt hat, gelesen hat, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 28. Oktober, 19 Uhr, in der „Open Scene“ den Spielfilm „Onoda – 10.000 Nächte im Dschungel“ von Arthur Harari, der dieselbe einzigartige Geschichte zum Thema hat.
Der 22-jährige japanische Nachrichtenoffizier Hirō Onoda wird im Zweiten Weltkrieg auf die philippinische Insel Lubang gesendet, um sie zu verteidigen. Die Mission ist wichtiger als alles andere, die Ehre verbietet auch eine Selbsttötung. Als Japan kapituliert, kämpft er mit seiner abgeschieden lebenden Gruppe im Dschungel weiter. Das Ende des Zweiten Weltkriegs geht an ihnen vorbei, Kampfbewegungen können sie in ihrer Isolation nicht richtig zuordnen, Aufklärungsflugblätter werten sie als Propaganda. Onoda ergibt sich erst 1974, fast 30 Jahre später. Diese unglaubliche Geschichte eines extremen unbedingten Gehorsams verfilmte Arthur Harari ohne mythisierende Verklärungen oder Überhöhungen. Der Regisseur sieht seinen Film eher als Western, „die perfekte kinematografische Form für eine epische Erzählung“. Onodas Schicksal mit dem unbedingten Festhalten an der eigenen Wahrnehmung kann heute durchaus als Warnung für die Gegenwart begriffen werden. Der Film eröffnete beim Filmfestival Cannes 2021 die Reihe Un certain regard.
Der Film wird im März 2022 regulär in die deutschen Kinos kommen. Diese Preview findet mit freundlicher Genehmigung des Verleihs Rapid Eye Movies statt. Der Eintritt kostet 5 Euro beziehungsweise 4 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Kartenverkauf nur an der Abendkasse, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es sind zur Zeit keine Reservierungen oder Vorverkäufe möglich. Es wird darum gebeten, die Nachweise für die 3G-Plus-Regel (Geimpft, Genesen oder PCR-Getestet) an der Kinokasse bereitzuhalten Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.