Die Stadt Oldenburg hat aus Rücksicht auf die jüdische Gemeinde bislang auf die Installation von sogenannten Stolpersteinen an den letzten Wohnorten der in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Mitbürger*innen verzichtet. Nach dem Vorbild der Landeshauptstadt München werden in Oldenburg für sie nun ebenfalls Erinnerungszeichen auf Augenhöhe angebracht. Oldenburg ist damit nach München und Ingolstadt die dritte Stadt, in der Erinnerungszeichen entstehen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Seit 2018 gedenken wir in München mit den Erinnerungszeichen jener Frauen, Männern und Kindern, die zwischen 1933 und 1945 dem nationalsozialistischen Terrorregime zum Opfer fielen. Inzwischen gibt es bei uns über 100 Erinnerungszeichen. Mit ihnen begegnen wir den Menschen auf Augenhöhe und von Angesicht zu Angesicht. Ich freue mich sehr darüber, dass nun auch die Stadt Oldenburg Erinnerungszeichen für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft setzt und die Erinnerungszeichen über die Grenzen Münchens hinaus immer weitere Verbreitung finden.“
Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg: „Mit der Installation von Erinnerungszeichen statt Stolpersteinen als Mahnmale für NS-Opfer folgen wir vor allem dem Wunsch der jüdischen Gemeinde in Oldenburg. Diese neue Form des Erinnerns und Begegnens auf Augenhöhe ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Sie teilt das Schicksal der Vertriebenen auf eine besonders ehrenvolle Weise in unserer Innenstadt. Die geplante Website über das Leben und Wirken der Opfer trägt die Erinnerung zusätzlich virtuell an die Menschen heran, um so zusätzlich gegen das Vergessen anzukämpfen.“
Bei einer Pressekonferenz in Oldenburg stellten heute Vertreter*innen beider Städte die Kooperation zu den Erinnerungszeichen vor und kündigten an, dass die ersten Erinnerungszeichen für Alex Goldschmidt und seine Familie am Montag, 15. November, in der Innenstadt von Oldenburg an die Öffentlichkeit übergeben werden. Stadtrat Thomas Lechner (Fraktion DIE LINKE. / Die PARTEI) nimmt in Vertretung des Münchner Oberbürgermeisters an der Veranstaltung teil. Die Gedenkveranstaltung findet im Beisein von Martin Goldschmidt, dem Enkel von Alexander Goldschmidt, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sowie dem Vorsitzenden der Oldenburger Bürgerstiftung, Oberbürgermeister a.D. Dietmar Schütz, um 15 Uhr in kleiner Runde im Ratssaal statt.
Achtung Redaktionen: Pressevertreter*innen sind zu dem Termin eingeladen. Anmeldungen sind per E-Mail an info@oldenburger-buergerstiftung.de möglich. Informationen zu den Erinnerungszeichen sind abrufbar unter www.erinnerungszeichen.de sowie sowie http://www.erinnerungszeichen-oldenburg.de.
Pressekontakt (Erinnerungszeichen München): Dr. Dominik Petzold, Telefon 0170-2083481, presse.erinnerungszeichen@gmail.com.