Bürgermeisterin Katrin Habenschaden hat bei einem Festakt im Rathaus vier Münchner Ausbildungsbetriebe und eine Ausbilderin mit dem Erasmus-Grasser-Preis ausgezeichnet. Die Stadt ehrt damit das Engagement um die berufliche Bildung von Jugendlichen. Alle Interessierten können die Preisverleihung jetzt auf dem YouTube-Kanal des Referats für Arbeit und Wirtschaft unter https://youtu.be/nwtIjm6wkEs ansehen. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Ich freue mich sehr über die vielen Ausbildungsbetriebe, die sich beworben haben und bedanke mich im Namen der Stadt München. Mit ihrem Engagement für die Ausbildung leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für den Ausbildungs- und Wirtschaftsstandort München.“
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, verweist auf die erst kürzlich verlängerten Jugendsonderprojekte, die das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) bereithält und sieht den Erasmus-Grasser-Preis als wichtiges Signal: „Mit dem städtischen Ausbildungspreis zeichnen wir die Betriebe aus, die sich um die duale Ausbildung verdient gemacht haben. Sie bilden qualifizierte Nachwuchskräfte aus, bieten Arbeitsplätze in mittelständischen Unternehmen und sichern Fachkräfte in unterschiedlichsten Branchen.“
Seit 2007 bleiben im Bezirk der Agentur für Arbeit München jährlich mehr als 1.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. So fanden auch im laufenden Ausbildungsjahr Münchner Betriebe für 1.590 Ausbildungsstellen keine Auszubildenden.
Der Erasmus-Grasser-Preis gehört zum Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) und wird seit 1993 vom Referat für Arbeit und Wirtschaft ausgelobt. Vergangenes Jahr musste die Verleihung pandemiebedingt ausfallen. Das Referat kooperiert mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern, der IHK für München und Oberbayern und dem Verband Freier Berufe in Bayern e. V.
Eine Jury mit Vertreter*innen aus Wirtschaftskammern, dem Münchner Stadtrat und der Frauengleichstellungsstelle hat die fünf Preisträger ausgewählt. Kriterien für die Entscheidung sind die Dauer der Ausbildungstätigkeit, die Anzahl der Ausgebildeten, der Ausbildungserfolg und eine im Zusammenhang mit der Ausbildung ausgeübte ehrenamtliche Tätigkeit. Seit 2018 können sich nicht nur Handwerksbetriebe, sondern alle Ausbildungsbetriebe um den Preis bewerben. Die Preisträger erhalten jeweils eine Moriskentänzer-Statuette sowie ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Den Erasmus-Grasser-Preis erhielten in diesem Jahr folgende Betriebe:
Bildungszentrum der Pflegedirektion Klinikum Rechts der Isar, TU München, Ausbilderin Andrea Hoffmann
Andrea Hoffmann ist Medizinische Fachangestellte und bildet seit 2008 Nachwuchskräfte in diesem Beruf aus. Mit hohem persönlichen Engagement war sie am Aufbau der Ausbildungsabteilung für Medizinische Fachangestellte im Bildungszentrum der Pflegedirektion des Klinikums Rechts der Isar beteiligt. Andrea Hoffmann hat in der Zusammenarbeit mit der Städtischen Berufsschule für medizinische und tiermedizinische Fachangestellte und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte neue Maßstäbe gesetzt. Über die Belange der Berufsausbildung hinaus unterstützt sie ihre Auszubildenden stets auch bei persönlichen Problemlagen.
BRUNATA-METRONA GmbH & Co. KG
Die BRUNATA-METRONA GmbH & Co. KG zeichnet sich durch einen hohen Digitalisierungsgrad in der Berufsausbildung aus. Der Ausbildungserfolg ist sehr groß und die meisten Auszubildenden werden übernommen. Der Betrieb zeigt Engagement über die betriebliche Ausbildung hinaus, zum Beispiel in den Schule-Wirtschafts-Arbeitskreisen aller Schularten, und bietet den Auszubildenden vielfältige freiwillige Leistungen. BRUNATA-Metrona hat zudem eine Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr übernommen, deren Betrieb die Ausbildungsabteilung geschlossen hat.
Frank Zimmerei und Holzbau GmbH & Co KG
Die Frank Zimmerei und Holzbau GmbH & Co KG bildet auch Jugendliche ohne Schulabschluss aus. Sie wirbt für die Ausbildung von Frauen im Zimmereihandwerk und beschäftigt seit September 2021 eine junge Auszubildende in diesem männerdominierten Beruf. Der Ausbildungserfolg ist hoch, die Firma stellte sogar einen Innungssieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks. Darüber hinaus engagiert sich der Betrieb ehrenamtlich im Prüfungswesen.
Sartori & Fuhrmann GmbH, Malereibetrieb
Die Firma Sartori & Fuhrmann wurde 1897 als Einzelfirma in München gegründet und 1978 in eine GmbH umgewandelt und bildet seither regelmä-ßig aus. Die Firma gibt jungen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität, Geschlecht, Schulabschluss oder Alter die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. In der Firma wurde auch ein Mann mit Fluchthintergrund ausgebildet, der seither als Geselle im Betrieb arbeitet.
Elektro Saegmüller
Zur Ausbildung bei Elektro Saegmüller gehören mehrwöchige intensive Einarbeitung durch interne und externe Trainer*innen, Team-Ausflüge, eine eigene Lehrwerkstatt, Mitarbeiterunterkünfte, ein interner Schulungsraum, eine Freizeitblockhütte und eine Vielzahl freiwilliger sozialer Leistungen. Der Betrieb engagiert sich auch im ehrenamtlichen Prüfungswesen. Informationen zum Erasmus-Grasser-Preis sind im Internet abrufbar unter www.muenchen.de/erasmus-grasser-preis.