76 Wohnungen im Grünen, in der Mitte ein zentraler Platz mit Sitzgelegenheiten und Bäumen: Diese Pläne für ein neues Wohnquartier am Truderinger Wald hat nun der Planungsausschuss des Stadtrats befürwortet. Auf dem Gelände an der Fauststraße befindet sich derzeit noch eine zunehmend verfallende Freizeitsportanlage, die schon seit Jahren nicht mehr entsprechend genutzt wird. Künftig sollen dort sieben jeweils dreigeschossige Bauten entstehen, unter denen eine Tiefgarage Platz findet. Das neue Wohngebiet für rund 180 Menschen bleibt an der Oberfläche weitgehend autofrei. An die Neuplanung werden vor allem in puncto Naturschutz hohe Anforderungen gestellt. Denn nördlich und südlich grenzen Bannwaldgebiete an, zudem liegt das Areal in einem Regionalen Grünzug sowie einem Landschaftsschutz- und einem Wasserschutzgebiet. Die meisten heute dort stehenden Bäume sind wertvoll und bleiben erhalten. Der Bannwald wie auch die Gehölze ringsum werden nicht angetastet. Das Gelände soll nach dem Bau der neuen Häuser sogar weniger versiegelt sein als heute. Im Ostteil des Planungsgebietes wird eine Grünverbindung geschaffen, welche durch die Schaffung eines lichten Eichen-Hainbuchen-Waldes den zerschnittenen Wald wieder besser vernetzt. Auf längere Sicht soll innerhalb des Planungsgebietes der vorhandene Fichtenbestand zu einem naturnahen Laubmischwald werden.
Der nun erfolgte Billigungsbeschluss ist ein wichtiger Schritt im weiter laufenden Bebauungsplanverfahren. Die Öffentlichkeit hatte bereits Gelegenheit, sich zu den Planungen zu äußern – dabei wurden vor allem Sorgen wegen allzu weitgehender Eingriffe in die Natur und wegen der Verkehrsbelastung geäußert. Das neue Quartier wird aber unter so strengen Naturschutzvorgaben geplant, dass der Status als Landschaftsschutzgebiet nicht in Frage steht. In vielen Bereichen wird das vorhandene Grün durch den Bebauungsplan sogar erst rechtlich abgesichert. Lediglich in der Bauphase sind zusätzliche Belastungen unvermeidbar. Der Verkehr wird sich Prognosen zufolge nur in geringem Maße erhöhen – weniger als bei einer von Anwohner*innen ins Gespräch gebrachten Reaktivierung der 1971 eröffneten Sportanlage zu erwarten wäre. Im Planungsgebiet entstehen zudem anteilig bezahlbare und geförderte Wohnungen.
Optisch sollen die sieben Bauten weitgehend durch Bäume umgeben sein. Auf den Flachdächern werden Terrassen und Gärten angelegt. Von Hecken umgebene Gärten gibt es auch rings um die Erdgeschosse der Häuser, es soll aber ausreichend Platz für öffentliches Grün und einen naturnahen Kinderspielplatz verbleiben. Insgesamt ist das Planungsgebiet fast 20.000 Quadratmeter groß, bebaut werden aber nur rund 2.400 Quadratmeter. Der Verkehr soll über die Fauststraße abgewickelt werden, dort ist auch die Tiefgaragenzufahrt geplant.
Pressebilder stehen in Kürze unter http://www.muenchen.de/plan-presse zum Download bereit.