Motivation zur Corona-Impfung steigern
Antrag Stadtrats-Mitglieder Roland Hefter, Barbara Likus, Lena Odell und Micky Wenngatz (SPD/Volt -Fraktion) vom 16.7.2021
Antwort Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek:
In Ihrem Antrag bitten Sie die Stadtverwaltung, dem Stadtrat verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich die Impfbereitschaft der Münchner Bevölkerung steigern lässt. Dabei soll mit Vertreter*innen der Gastronomie, der Wirtschaft, des Handels und von Sport- und Freizeitanbieter*innen zusammengearbeitet werden. Die Verwaltung wird zudem gebeten, sich von Ideen aus anderen Ländern und Städten inspirieren zu lassen.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt erlaube ich mir, Ihren Antrag als Brief zu beantworten und teile Ihnen auf diesem Wege Folgendes mit:
Seit der Verlagerung der bayerischen Impfstrategie hin zu einem „Impfen in der Breite“ verfügt die Landeshauptstadt München (LHM) über grö-ßere Impf-Spielräume, welche in vollem Umfang vom Gesundheitsreferat (GSR) genutzt werden: So setzt das GSR bereits seit geraumer Zeit auf umfangreiche Maßnahmenpakete, um die Hemmschwelle für Impfungen nochmals deutlich abzusenken. Dazu gehören neben bestimmten Aktionen im Impfzentrum in Riem (z.B. Offener Impfsonntag, Familien- impfungen, Late-Night-Impfen) auch zahlreiche mobile Impfaktionen im gesamten Stadtgebiet u.a. mit Impfbussen. Zu nennen sind beispielsweise Impfungen in verschiedenen Stadtvierteln wie auch solche besonderer Personengruppen (z.B. Student*innen und Schüler*innen, Schlachthofmitarbeiter*innen, Wohnungs- und Obdachlose, Asylbewerber*innen) oder an besonderen Orten, wie z.B. auf dem Marienplatz, in Einkaufszentren, vor Fußballspielen, in Moscheen oder bürgernah in Verwaltungseinrichtungen, wie im Kreisverwaltungs- und im Sozialreferat. Neben den temporären mobilen Impfaktionen stehen Münchner*innen inzwischen auch längerfristige Impfangebote z.B. auf der Theresienwiese, in den Pasing Arcaden oder dem ehem. Sport Münzinger zur Verfügung, um gerade auch Impfungen in zentraler Lage oder in Wohnortnähe zu ermöglichen. Da diese mobilen Impfaktionen von der Münchner Bevölkerung gut angenommen werden, werden auch künftig stadtweit niederschwellige Impfangebote geplant und durchgeführt. Die Münchner Impfquote der ab 12-Jährigen konnte zwischenzeitlich bei den Erstimpfungen auf 74,5% und auf 70,4% bei den Zweitimpfungen gesteigert werden (Stand 8.11.2021).Nachdem sich ein Großteil der Münchner Bevölkerung seit Jahresbeginn ohne besonderen Impfanreiz in Form von Freikarten, Gutscheinen, Sachpreisen oder sonstigen Vergünstigen, wie in Ihrem Antrag vorgeschlagen, impfen hat lassen, würde eine Einführung der aufgeführten Angebote eine ungleiche Behandlung der Bürger*innen bedeuten. Aus Fairnessgründen wird daher von Seiten der Münchner Stadtverwaltung von diesen Maßnahmen abgesehen. Darüber hinaus liegen derzeit keine validen Erkenntnisse vor, dass diese sogenannten Impfgratifikationen tatsächlich zu einer (grö-ßeren) Steigerung der Impfmotivation und -bereitschaft führen. Außerdem ist in diesem Zusammenhang auf die aktuelle, coronabedingte betriebswirtschaftliche Situation vieler Einrichtungen und Betriebe zu verweisen und im Zuge dessen ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis kleinteiliger Rabattaktionen oder Tombolas in Frage zu stellen.
Angesichts des umfassenden, oben ausgeführten Impfangebots der LHM, das vor allem darauf abzielt, durch einen vereinfachten, niederschwelligen Impfzugang die Impfmotivation innerhalb der Bevölkerung zu steigern, hoffe ich, dass die Impfquote in München in den nächsten Wochen noch einen weiteren Anstieg verzeichnen wird.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft, das Referat für Bildung und Sport sowie das Kulturreferat wurden vorab in die Bearbeitung und Beantwortung eingebunden.
Um Kenntnisnahme der vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.