Die Stadt München wird trotz ihrer angespannten Finanzlage auch weiterhin so viele Nachwuchskräfte ausbilden wie bisher. Der Stadtrat hat heute einem entsprechenden Beschluss des Personal- und Organisationsreferats zugestimmt. In dem Beschluss legt das Referat detailliert dar, dass eine Reduzierung der Auszubildenen und Studierenden ab dem Ausbildungsstart 2022 und auch in den Folgejahren nicht sinnvoll ist. Dr. Alexander Dietrich, der für die Ausbildung verantwortliche Personal- und Organisationsreferent: „Es ist wichtig, dass wir auf dem Niveau wei- termachen wie bisher, weil wir die Nachwuchskräfte in Zukunft dringend brauchen werden. Wir bleiben eine der größten kommunalen Ausbilderinnen Deutschlands“.
Ausführliche Recherchen und Berechnungen des Personal- und Ausbildungsreferats haben ergeben, dass es der Stadt München derzeit in vielen Berufszweigen nur aufgrund der hohen Ausbildungs- und Studierendenzahlen gelingt, den bereits bestehenden oder absehbaren Fachkräftemangel erfolgreich zu entgegnen. Nur aufgrund der aktuellen Finanzlage der Stadt mangelt es derzeit an finanzierten Planstellen. Eine Reduzierung der jährlichen Zahl an Auszubildenen und Studierenden würde hier zwar kurzfristig Einsparungen möglich machen, langfristig entstehen daraus aber Kosten, die die Einsparungen weit übertreffen.
In den kommenden Jahren wird eine große Zahl der städtischen Beschäftigten aus der sogenannten Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen. Zudem gilt es, der Fluktuation entgegenzuwirken und Aufgabenänderungen zu bewältigen. Wenn man die freiwerdenden Stellen nicht mit Nachwuchskräften besetzen kann, dann muss der Bedarf vom externen Arbeitsmarkt gedeckt werden. Abgesehen davon, dass die Stadt auf dem knappen Markt für Fachkräfte mit der Privatwirtschaft konkurrieren muss, entstehen hohe Kosten für Werbung und Marketing und anschließend für die Qualifizierung des neuen Personals.
Zum 1. September 2021 waren 1.023 neue Nachwuchskräfte in insgesamt 36 Ausbildungen und Dualen Studienrichtigen gestartet. Auch künftig sollen weiterhin um die 1.000 Nachwuchskräfte pro Jahr eingestellt werden.