Mit dem Bericht zur Wohnungssituation 2018 bis 2019 legt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zum 17. Mal eine umfassende Übersicht zu den wichtigsten Entwicklungen am Wohnungs- und Immobilienmarkt in München vor. Die Broschüre enthält zahlreiche Kennzahlen der Angebots- und Nachfrageseite sowie Daten zur Entwicklung der Mieten und Kaufpreise. Auch der Einsatz der Landeshauptstadt München für den Wohnungsneubau und den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum wird thematisiert. Die Ergebnisse wurden jetzt im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung dem Stadtrat bekannt gegeben.
Seit über 40 Jahren veröffentlicht die Landeshauptstadt München Berichte zur Wohnungssituation. Schon damals war die Situation auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt angespannt. Auch im Berichtszeitraum 2018/2019 übersteigt die Nachfrage das Wohnungsangebot, was sich vor allem in steigenden Mieten und Kaufpreisen niederschlägt. So setzte sich auch der Anstieg der Preise für Wohnbauland im Mehrfamilienhausbereich in den Berichtsjahren fort und betrug 18,5 Prozent.
Wie der Bericht zudem zeigt, lebten in München im Betrachtungszeitraum rund 1,6 Millionen Menschen in 852.000 Haushalten. Bis 2040 wird von einem weiteren Bevölkerungszuwachs ausgegangen. 75 Prozent der Münchner*innen wohnen zur Miete, in 55 Prozent der Haushalte lebt nur eine Person. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt 1,9 Personen. Während einige auf engem Raum zusammenleben, haben andere nach einer Haushaltsverkleinerung, beispielsweise nach Auszug der Kinder, überdurchschnittlich viel Wohnraum zur Verfügung. Die durchschnittliche Wohnfläche der Münchner*innen lag 2018/19 bei 39 Quadratmetern pro Person. Zum Vergleich: Für Deutschland liegt der Wert bei rund 47 Quadratmetern. Die Landeshauptstadt München reagiert auf die Wohnungsprobleme mit dem wohnungspolitischen Handlungsprogramm „Wohnen in München VI (2017 bis 2021)“, das ein Fördermittelbudget von rund 870 Millionen Euro umfasst. Das Engagement für mehr bezahlbaren Wohnraum zeigt sich auch in der Statistik: So wurden im Berichtsjahr 2019 Baurecht für rund 3.500 Wohnungen geschaffen und Baugenehmigungen für 11.000 Wohneinheiten erteilt. Im selben Jahr wurden mehr als 7.000 Wohnungen fertiggestellt, rund jede vierte Wohnung davon im geförderten Wohnungsbau.
Durch die Corona-Pandemie haben das gesellschaftliche Leben und die wirtschaftliche Entwicklung gravierende Veränderungen erfahren. Der Wohnimmobilienmarkt ist im Vergleich zu anderen Branchen als relativ stabil zu bewerten. Da der vorliegende Bericht nur bis zum Berichtsjahr 2019 reicht, können mögliche Einflüsse erst im nächsten Wohnungssituationsbericht 2020/2021 sichtbar werden.
Der Bericht zur Wohnungssituation ist eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung. Für die interessierte Öffentlichkeit steht er in Kürze unter muenchen.de/wohnungsmarktbeobachtung zum Download bereit und wird zu einem späteren Zeitpunkt auch gedruckt erscheinen.