Gestern, an seinem 85. Todestag, hat die Landeshauptstadt München ein Erinnerungszeichen für NS-Opfer Hans Beimler an seinem ehemaligen Wohnort in der Döllingerstraße 30 angebracht.
(Bildunterschrift: Stadtrat Stefan Jagel und Franz Schröther von der Geschichtswerkstatt Neuhausen bringen das Erinnerungszeichen für Hans Beimler an, Foto: Stadtarchiv München – Thomas Hauzenberger). Hans Beimler kam am 2. Juli 1895 in München zur Welt. Der gelernte Schlosser trat früh in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein, beteiligte sich an der Novemberrevolution 1918 und kämpfte 1919 für die Räterepublik in München. In den 1920er Jahren stieg er zu einem der führenden KPD-Politiker in Bayern auf. 1932 wurde Hans Beimler in den Bayerischen Landtag und den Reichstag gewählt. Am 11. April 1933 verhaftete ihn die SA und verschleppte ihn in das Konzentrationslager Dachau. Dort misshandelte die SS den bekannten Kommunisten schwer. In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1933 gelang Hans Beimler die Flucht. In seinem Moskauer Exil schrieb er die Broschüre „Im Mörderlager Dachau“. 1936 schloss er sich dem Kampf der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg gegen Diktator Francisco Franco an. Am 1. Dezember 1936 wurde er bei Madrid erschossen.
Auf Grund der aktuellen Pandemielage musste die für Hans Beimler geplante Gedenkveranstaltung abgesagt werden, sie wird voraussichtlich im Frühsommer 2022 nachgeholt. Das Erinnerungszeichen wurde in aller Stille durch Stadtrat Stefan Jagel (DIE LINKE./Die PARTEI Stadtratsfraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Franz Schröther von der Geschichtswerkstatt Neuhausen e.V. als Initiator des Erinnerungszeichens angebracht.
Weitere Informationen zu den Erinnerungszeichen sind abrufbar unter www.erinnerungszeichen.de. Kontakt per E-Mail an erinnerungszeichen@ muenchen.de.