Corona: Grundversorgung bei Quarantäne und von Covid-Erkrankten
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Alexandra Gaßmann, Dr. Evelyne Menges und Professor Dr. med. Hans Theiss (CSU-Fraktion) vom 28.1.2021
Antwort Sozialreferentin Dorothee Schiwy:
In Ihrer Anfrage vom 28.1.2021 führen Sie Folgendes aus:
„Münchnerinnen und Münchner, die zu Hause in Quarantäne sind oder gar an Covid-19 erkrankt sind, müssen sowohl mit Lebensmitteln als auch mit Dingen des täglichen Bedarfs versorgt werden. In der Single-Stadt München leben viele Menschen allein, haben niemanden, der sich um sie kümmert oder für sie einkaufen kann.“
Zu Ihrer Anfrage vom 28.1.2021 nimmt das Sozialreferat im Auftrag des Herrn Oberbürgermeisters im Einzelnen wie folgt Stellung:
Frage 1:
Wie werden diese Menschen zu Hause versorgt?
Frage 2:
Wie wird die Grundversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs sichergestellt?
Antwort:
Münchner*innen, die in eine persönliche Notlage geraten sind, können sich an das Servicetelefon des Sozialreferates unter 233-96833 wenden (siehe aktuelle Corona-Infos der Stadt unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Infektionsschutz/Neuartiges_Coronavirus.html#soziale-untersttzung_10. Das Servicetelefon ist Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, am Donnerstag von 8 bis 17 Uhr, am Freitag von 8 bis 13 Uhr erreichbar.
Wird bei dem Telefonat angegeben, dass eine Bürger*in wegen Quarantäne oder einer Covid-19-Erkrankung ihre Wohnung nicht verlassen darf und deshalb nicht einkaufen gehen kann, kann das Servicetelefon auf den Verein „Münchner Freiwillige – wir helfen“(http://www.muenchner-freiwillige.de/helfen.html) verweisen. Der Verein wird vom Sozialreferat gefördert und bietet Hilfe durch zahlreiche engagierte Ehrenamtliche, die auf Anfrage für Ältere, Kranke, Angehörige von Risikogruppen und Menschen in Quarantäne oder systemrelevanten Berufen einkaufen gehen oder Medikamente aus der Apotheke besorgen. Telefonisch erreichbar ist der Verein täglich von 9 bis 18 Uhr unter 46132983.Auch die Freiwilligen der Münchner Nachbarschaftstreffs engagieren sich sehr und holen zum Beispiel Lebensmittel von der Tafel, pflegen Brieffreundschaften sowie Telefonpatenschaften mit einsamen Menschen und gehen mit diesen unter Einhaltung von ausreichendem Abstand spazieren. Die Nachbarschaftstreffs sind von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr unter Telefon 0152/04688789 erreichbar.
Gesellschaft und Nachbarschaft funktionieren in München sehr gut.
Soweit Senior*innen, die üblicherweise in einem Münchner Alten- und Service-Zentrum (ASZ) zu Mittag essen, ihre Wohnung wegen Quarantäne oder einer Covid-19-Erkrankung nicht verlassen dürfen, werden sie entweder vom ASZ mit Essen beliefert oder es kaufen Ehrenamtliche, die über das ASZ organisiert werden, für sie ein. Diese Vorgehensweise hat sich seit Monaten bewährt.
Aus Kapazitätsgründen können nur Bestandskund*innen von den ASZ versorgt werden. Andere Bürger*innen können jedoch auf die oben genannten Unterstützungsmöglichkeiten zurückgreifen.
Frage 3:
Ist der Stadtverwaltung die Zahl der Menschen, die alleine zu Hause sind und auf Versorgung angewiesen sind, bekannt?
Antwort:
Die Zahl ist nicht bekannt.
Frage 4:
Was unternimmt die Stadtverwaltung, um ein verlässliches System für eine Grundversorgung Alleinstehender anzubieten?
Frage 5:
Was will die Stadtverwaltung unternehmen, um die Grundversorgung zu gewährleisten?
Antwort:
Wie oben dargestellt, gibt es bereits ein verlässliches System, mit dem die Versorgung von Alleinstehenden sichergestellt werden kann. Sofern wegen einer Verstärkung des Covid-19-Infektionsgeschehens die Kapazitäten des Vereins „Münchner Freiwillige – wir helfen“ und der ASZ an ihre Grenzen kämen, könnte der im Frühjahr 2020 etablierte Einkaufsservice über die 12 Sozialbürgerhäuser wieder reaktiviert werden. Er wird derzeit nicht angeboten, weil hier in diesem Umfang momentan kein Bedarf ist.