Aus Anlass der Inbetriebnahme der 1000. Kindertageseinrichtung in nicht-städtischer Trägerschaft haben Bürgermeisterin Verena Dietl und Stadtschulrat Florian Kraus heute das Haus für Kinder in der Jörg-Hube-Straße 30 (Prinz-Eugen-Park) besucht. Träger der Einrichtung ist das Diakonische Werk des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks Rosenheim. In München gibt es rund 1.450 Kindertageseinrichtungen, 450 davon betreibt die Landeshauptstadt. Die Mehrzahl der Plätze, nämlich 82 Prozent der Plätze für Kinder unter 3 Jahren und 62 Prozent der Plätze für Kindergartenkinder werden von nichtstädtischen Trägern angeboten. Diese Vielfalt in der Münchner Kita-Landschaft entspricht den Anforderungen und Bedürfnissen der Münchner Familien und wird von der Landeshauptstadt großzügig gefördert. Neben der Übernahme des gesetzlich festgelegten Anteils am Personal- und Betriebsaufwand (159 Millionen Euro/Jahr) bietet die Stadt den Münchner Kita-Trägern umfangreiche zusätzliche finanzielle Unterstützung auf freiwilliger Basis. Dazu zählt die Münchner Förderformel (MFF) und das spezielle Fördermodell für Eltern-Kind-Initiativen (EKI-Plus). Jede Kita, die sich an der Münchner Förderformel beteiligt, sowie die Eltern-Kind-Initiativen im EKI-Plus erhalten einen finanziellen Ausgleich dafür, dass die Elternentgelte dem Niveau der städtischen Kita-Gebühren entsprechen. Zudem erhalten die Träger finanzielle Förderungen, um die Qualität zu steigern. Das Personal in MFF-Kitas erhält ebenso wie städtisches Kita-Personal eine Münchenzulage, Arbeitsmarktzulage und Fahrtkostenzuschüsse. Damit den Trägern und Familien dadurch keine höheren Kosten entstehen, werden diese durch die Stadt München refinanziert. Pro Jahr summieren sich die freiwilligen finanziellen Leistungen für die nichtstädtischen Kita-Träger im städtischen Haushalt auf rund 140 Millionen Euro.
Jeder Träger, der selbst in den Bau einer Kindertageseinrichtung investiert, erhält städtische Zuschüsse. Im Mehrjahresinvestitionsprogramm 2020 bis 2024 stehen dafür 83 Millionen Euro zur Verfügung.
Ein besonderes Angebot ist das Münchner Betriebsträgermodell. Auch das Haus für Kinder in der Jörg-Hube-Straße ist eine Betriebsträgereinrichtung. Bei diesem Modell übernimmt die Landeshauptstadt die Investitionskosten für den Bau der Kita und überlässt die Räume dem Träger schlüsselfertig sowie miet- und pachtfrei. Auch die Kosten der Ersteinrichtung und den Unterhalt übernimmt die Stadt. Der Träger ist verantwortlich für den Betrieb und verpflichtet sich, der Münchner Förderformel beizutreten. Die Münchner Familien profitieren dadurch, dass zusätzliches Personal an den Kitas beschäftigt werden kann und die Elternentgelte der städtischen Gebührensatzung entsprechen. Es gibt bereits über 200 Betriebsträgereinrichtungen in München.
Durch diese intensive Förderung der Münchner Kita-Landschaft und durch die konsequente Fortführung des Ausbaus von Plätzen ist es der Landeshauptstadt trotz jährlich steigender Kinderzahl gelungen, den Versorgungsgrad für die unter 3jährigen Kinder mit Rechtsanspruch kontinuierlich zu steigern auf aktuell 68 Prozent. Auch der stadtweite Versorgungsgrad im Kindergartenbereich wurde jährlich verbessert und liegt nun bei 94 Prozent.
Bürgermeisterin Verena Dietl: “Die Stadt wird weiter in den Ausbau von Kita-Plätzen investieren. In den vergangenen 20 Jahren haben wir die Zahl der Plätze für Kinder unter 3 Jahren verfünffacht. Gemeinsam mit den nichtstädtischen Trägern gestalten wir das Betreuungsangebot in München. Jeder Euro, den wir hier investieren, ist gut angelegtes Geld. Ich schätze die gute Partnerschaft mit den freien und sonstigen Trägern, sie ist eine tragende Säule im städtischen Konzept zur Versorgung der Stadt mit Plätzen zur Kindertagesbetreuung.“
Stadtschulrat Florian Kraus betont die Bedeutung der Qualitätssicherung in der Pädagogik: “Wir haben gemeinsam mit den freigemeinnützigen und sonstigen Kita-Trägern ein Bündnis für Qualität geschmiedet. In Facharbeitskreisen tauschen wir uns regelmäßig aus und legen gemeinsam pädagogische Qualitätsstandards fest. Unser gemeinsames Anliegen ist das Wohl aller Münchner Kinder.“