Pendlerinnen und Pendler mit Kombiticket zum Umstieg auf den MVV
bewegen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Simone Burger, Nikolaus Gradl, Roland Hefter, Christian Müller, Dr. Julia Schmitt-Thiel, Andreas Schuster, Felix Sproll, Christian Vorländer (SPD/Volt-Fraktion) und Paul Bickelbacher, Mona Fuchs, Sofie Langmeier, Gudrun Lux, Florian Schönemann, Christian Smolka, Sibylle Stöhr (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) vom 19.10.2020
Antwort Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrem o.g. Antrag fordern Sie: „Die Verwaltung wird gebeten, sich dafür einzusetzen, dass auf digitalem Wege ein Kombiticket für Parkplatz und Fahrt mit dem Nahverkehr in die Stadt erworben werden kann. In das Kon- zept sind die P&R GmbH und die Nachbargemeinden mit einzubeziehen.“
Der Antrag bezieht sich auf eine laufende Angelegenheit, die in die Zuständigkeit der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) fällt. Die MVV GmbH hat uns hierzu folgendes mitgeteilt:
„Der Idee, den Bürgern ein (elektronisches) Kombiticket für MVV und P+R anzubieten, stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber. Ein vereinfachter Kaufvorgang – z.B. mit nur einem zusätzlichen Klick in der MVV-App neben dem Fahrschein auch ein Parkticket zu erwerben – ermöglicht die durchgängige Nutzung multimodaler Verkehrsangebote, senkt damit die Zugangshürden zum ÖPNV/P+R-System, steigert die Akzeptanz und ist ein (weiterer) Baustein zur Gewinnung zusätzlicher Fahrgastpotentiale.
Wir sind noch in der Klärung, für welche MVV-Ticketangebote die zusätzliche Parkanbindung positiv wäre. Im Fokus unserer Überlegungen stehen Tageskarten, aber auch für Inhaber eines IsarCard Abos, unabhängig von der Ausprägung ‚IC‘, ‚IC9 Uhr‘ oder ‚IC6‘, kann eine optionale Integration positive Wirkungen auf die Hebung zusätzlicher Fahrgastpotenziale haben.
Die bisherigen Gespräche u.a. mit der P+R München GmbH zeigen aber, dass die technische Umsetzung leider nicht trivial ist. Die P+R München GmbH betreibt beschrankte und unbeschrankte Parkanlagen. Insbesondere der (Park-)Ticket-Kontrollvorgang an beschrankten P+R-Anlagen (z.B. Fröttmaning) – derzeit durch Magnetstreifentechnik am Schrankenterminal – und die Kommunikation mit dem jeweiligen Parkhausrechner stellen technische Herausforderungen dar. Die Systemwelten von Parkscheinvertrieb und MVV-Ticketvertrieb sind aktuell (noch) sehr unterschiedlich und nicht kompatibel.Dennoch prüfen wir aktuell gemeinsam mit technischen Dienstleistern, inwieweit hier über Schnittstellen akzeptable Lösungen erzielt werden können. Dabei muss aber auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis im Auge behalten werden. In einem ersten Schritt könnte eventuell als Pilotanwendung der Kaufvorgang von kombinierten P+R/MVV-Tageskarten an unbeschrankten P+R-Anlagen angeboten werden. Die weitere konzeptionelle Prüfung, die Klärung der technischen Machbarkeit sowie die Kostenabschätzung dazu wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft schließt sich diesen Aussagen grundsätzlich an. In der aktuellen Haushaltssituation sehen wir allerdings keinen großen Spielraum für aufwändige zusätzliche Angebote, zumal die Fahrgastzahlen und die Einnahmen im ÖPNV in den vergangenen 10 Monaten ja auf einem Rekordtief lagen.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.