Das Jüdische Museum München lädt zum Vortrag „Ein Jüdisch-muslimisches Experiment im Berlin der Weimarer Republik“ mit der Religionshistorikerin Gerdien Jonker ein.
In den 1920er Jahren entstand in Berlin ein kulturelles Netzwerk zwischen jüdischen und muslimischen Intellektuellen: Deutsche und europäische Studierende trafen auf Studierende aus Ägypten, Persien, Indien oder dem Kaukasus. Von ihrer Herkunft her verstanden sie sich entweder als Jüd*innen oder als Muslim*innen. In den Freundschaften, die geknüpft wurden, ging es aber auch um ein gesellschaftliches Experiment, in dem nicht die Religion, sondern Fragen rund um die Bewegung der Lebensreform oder der eigenen sexuellen Identität miteinander verhandelt wurden. Anhand von sechs Privatarchiven und umfangreichen Fotosammlungen wird dieses lebensbejahende Netzwerk vorgestellt und beleuchtet, welche gesellschaftspolitischen Bedingungen solch ein Experiment ermöglichten. Auch die Folgen für diese Netzwerke durch den Aufstieg der Nationalsozialisten werden in diesem Vortrag aufgezeichnet.
Dr. Gerdien Jonker ist Religionshistorikerin am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa an der Universität Erlangen.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Stadtakademie München in Kooperation mit dem Jüdisch-muslimischen Stammtisch, der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom, Chaverim e.V., dem Münchner Forum für Islam, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem FB Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat und dem Jüdischen Museum München.
Achtung Redaktionen: Aufgrund begrenzter Teilnehmer*innenzahl ist unter www.evstadtakademie.de/anmeldung/?id=10138 eine Anmeldung
erforderlich. Der Eintritt ist frei, der Livestream wird ab 18.50 Uhr freigeschaltet.
Weitere Infos unter https://t1p.de/juedisch-muslimisches-experiment.