Das Filmmuseum München widmet der Münchner Filmemacherin Dagmar Knöpfel ab Donnerstag, 1. April, eine neue Online-Retrospektive.
Die Retrospektive beginnt nicht chronologisch, sondern mit dem Kinofilm „Brigitta“ (1994), einem Historienfilm in Schwarzweiß über einen jungen Maler, der im 19. Jahrhundert in der ungarischen Puszta eine Gutsbesitzerin kennenlernt, die ein düsteres Geheimnis zu umgeben scheint. Voraussichtlich bis 9. Mai zeigt das Filmmuseum von der Filmemacherin selbst ausgewählte Werke ihres filmischen Schaffens, das an der Hochschule für Fernsehen und Film in München begonnen hat.
Dagmar Knöpfel: „Bei Brigitta, der Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Adalbert Stifter, ging es darum einen Film zu schaffen, in dem die Natur, der natürliche Raum gleichsam als Hauptfigur agiert, gleichrangig mit den Menschen. So fiel meine Wahl auf Stifters Text. Die Natur als Hauptdarstellerin in einem Schwarzweiß-Film im altmodischen Normalformat gedreht – es sollte so aussehen, als könnte es sich um einen auf dem Dachboden gefundenen Film handeln – Schöpfer unbekannt. Experimente auch mit dem Ton: nur Originaltöne, Vogelstimmen und Zikaden, im Bild sichtbare Livemusik und – inspiriert vom Stummfilm – die Filmmusik. Der fertig geschnittene Film wurde einem ungarischen Freejazzmusiker stumm vorgespielt. Dieser improvisierte zu den Filmbildern live am Klavier.“
Werkschau Jürgen Reble wird fortgesetzt
Zusätzlich wird die Online-Werkschau des „Filmalchemisten“ Jürgen Reble weitergeführt. Das Filmmuseum zeigt zwölf der Kurzfilme aus den 1980er Jahren, die er als Mitglied der Bonner Künstlergruppe „Schmelzdahin“ produziert hat. Das Kollektiv arbeitete von 1978 bis 1989 zusammen und experimentierte mit selbst gedrehtenSuper8-Filmaufnahmen wiegefundenem Film- und Tonmaterialien.
Das Online-Programm des Filmmuseum München ist abzurufen unter https://vimeo.com/filmmuseummuenchen. Der Zugang ist kostenfrei.