Seit heute, 11. Mai, ist das Jüdische Museum München nach der pandemiebedingten Schließung wieder für den Besuch geöffnet. Neben der Ausstellung „Im Labyrinth der Zeiten – Mit Mordechai W. Bernstein durch 1.700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte“ gibt es für die Besucher*innen mit „Spitzenhaus Rosa Klauber“ eine neue Ausstellung im Studienraum zu sehen.
Das Spitzenhaus Rosa Klauber in der Theatinerstraße 35 gehörte als Königlich Bayerischer Hoflieferant zu den ersten Adressen für Innenausstattung und Wäsche in München. Seine Gründerin, Rosa Klauber (1820–1901), kam Mitte des 19. Jahrhunderts als Markthändlerin aus Böhmen nach München. Ihr gelang der Aufstieg von der „Judenreihe“ auf der Auer Dult ins Münchner Bürgertum. In den 1920er Jahren eröffneten ihre Enkel eine zweite Geschäftsfiliale am Marienplatz sowie eine hochmoderne Wäschefabrik in der Dachauer Straße. Dort arbeitete zwischen 1935 und November 1938 auch Kurt Landauer, langjähriger Präsident des FC Bayern, als kaufmännischer Angestellter. 1938/39 mussten die Enkel Rosa Klaubers Erbe zurücklassen und aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen. In New York bauten sie sich eine neue Existenz auf. Heute produziert die Familie Spitze in der sechsten Generation.
Die Studienraumausstellung beleuchtet die Geschichte des Spitzenhauses und der Familie Klauber. Durch umfangreiche Quellenrecherche und Austausch mit den Nachkommen konnten zahlreiche Fotos und historische Dokumente zusammengetragen werden. Neben ihnen zeigt die Ausstellung erstmals in München Spitzen aus der aktuellen New Yorker Produktion. Die von Juliette Israël entworfene Szenographie bringt ein heute vergessenes Schaufenster zurück in die Münchner Innenstadt.
Zur Ausstellung des Jüdischen Museums München erscheint die Broschüre Lara Theobalt, „Spitzenhaus Rosa Klauber“, deutsch/englisch, 40 Seiten, Preis 2 Euro oder kostenfrei als Download unter https://t1p.de/jmm-publikationen.
Weitere Informationen zur Ausstellung im Internet unter https://t1p.de/spitzenhaus-rosa-klauber. Terminbuchung und aktuelle Informationen zum Besuch unter https://jmm.muenchenticket.net, https://t1p.de/jmm-aktuelle-informationen sowie telefonisch unter 233-41952.