Die Landeshauptstadt München unterstützt die regionale Landwirtschaft mit konkreten Maßnahmen und setzt sich für den Ausbau von Ökolandbau sowie für den Natur- und Artenschutz bei der Landnutzung ein. Im Rahmen von insgesamt sieben Runden Tischen zum Thema Landwirtschaft unter Beteiligung zahlreicher aktiver Landwirt*innen und Gemüsegärtner*innen aus dem Münchner Stadtgebiet und der Region wurde eine Reihe von Fördermöglichkeiten erarbeitet. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat jetzt den zuständigen Fachreferaten die Umsetzung folgender (Pilot-)Projekte mit auf den Weg gegeben:
Die Untersuchungen zur Agrarstruktur werden ausgeweitet und fortgesetzt. Es ist geplant, dass Stadt und Landkreis München sich um eine Förderung als „Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen in Bayern“ bewerben. Diese wird von der Bayerischen Staatsregierung über einen Wettbewerb an Gemeindeverbünde mit innovativen Projekten und Konzepten vergeben. Die Möglichkeiten für ein eigenes kommunales Förderprogramm für mehr Ökolandbau in München werden weiter geprüft. Darüber hinaus sollen Stadtverwaltung und städtische Einrichtungen verstärkt die Produkte der regionalen Landwirtschaft beziehen. Zudem ist geplant, eine neue Koordinationsstelle einzurichten – sogenannte Bio-Regio- beziehungsweise Bio-Citymanager*innen sollen Kontakte und Informationen zwischen Produzent*innen, Verarbeitung und Vermarktung vermitteln und den aktiven Aufbau regionaler Lieferketten unterstützen. Ein weiteres Projekt sieht vor, aktive Bio-Landwirt*innen aus der Region als „Bio-Mentor*innen“ einzusetzen, die ihr Wissen weitergeben. Insgesamt soll stärker zum Thema ökologisch produzierte Lebensmittel in- formiert werden, beispielsweise zu damit verbundenen Vorteilen für das Klima.
Die Landwirtschaft soll weiterhin intensiv in die Herstellung und Pflege von Ausgleichsmaßnahmen eingebunden werden, um so das städtische Biotopverbundsystem zu stärken. Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie konzentriert sich das Projekt „Förderung der gefährdeten Münchner Ackerwildkrautflora“ auf die Möglichkeiten zur Beisaat von Ackerwildkräutern. Die Anlage von Krautgärten wird fortgeführt, ebenso wie Kooperationsprojekte mit der Landwirtschaft im Münchner Grüngürtel. Der Stadtrat hatte 2017 die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für ein „Neues Förderprogramm ökologische Landwirtschaft in München“ zu erarbeiten. Ziele waren die Förderung von Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft aus München und für München, der Erhalt und die Förderung wertvoller landwirtschaftlicher Produktionsflächen im Stadtgebiet, die Förderung naturnaher Landschafts- und Biotoppflege sowie die Anlage neuer Grünflächen und Wegeverbindungen. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hatte zur Koordinierung dieser Themen die Runden Tische ins Leben gerufen. Unterschiedliche Akteur*innen vom landwirtschaftlichen Betrieb bis hin zu Verbraucher*innen sowie Verwaltung, Beratung und Forschung nahmen teil. Die Gesprächsrunden fanden zwischen November 2018 und Februar 2020 statt. Themenschwerpunkte waren Untersuchungen zur Agrarstruktur, Förderung ökologischer Landbewirtschaftung, Vermarktung der Produkte aus ökologischer Landwirtschaft sowie Naturschutz und Landschaftspflege. Mit den Runden Tischen wurde ein neues Format zum Austausch rund um die Themen der Landwirtschaft in München etabliert, das aus Sicht der Teilnehmenden sehr begrüßt wurde und fortgeführt werden soll.