Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung den Beschluss zu den Eckdaten und zur Aufstellung des Bebauungsplans mit Grünordnung für den fünften Bauabschnitt der Messestadt Riem gefasst. Damit wird die planungsrechtliche Entwicklung der zirka 25 Hektar großen Fläche zwischen Kirchtrudering, dem alten Riemer Friedhof, dem Riemer Park und der Bahnlinie München – Rosenheim eingeleitet. Geplant sind bis zu 2.500 Wohnungen, eine Grundschule, eine teil- und vollstationäre Pflegeeinrichtung, ein Flexiheim sowie mehrere integrierte Betreuungseinrichtungen für Kinder.
Der fünfte Bauabschnitt verbindet baulich die bereits bestehenden Stadtviertel und schließt den Riemer Park im Westen ab. Zudem profitieren die benachbarten Quartiere von den neuen Bildungs- und Sozialeinrichtungen. Die künftige Erschließungsstraße des Quartiers wird den Ortskern Kirchtrudering vom Durchgangsverkehr entlasten.
Rund 25 Prozent der Entwicklungsflächen sind im Eigentum der Stadt München, die übrigen Flächen gehören privaten Eigentümer*innen. Um ein qualitätvolles Gesamtkonzept zu gewährleisten, wird die private Eigentümergemeinschaft in enger Abstimmung mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb durchführen. Vor einem Wettbewerbsverfahren soll die Bürgerschaft mit einer eigenen Veranstaltung intensiv informiert und einbezogen werden. Der Wettbewerb ist für Ende 2021 beziehungsweise Anfang 2022 geplant.
Unter muenchen.de/plan-presse steht ein Konzeptplan zur Messestadt Riem zum Download bereit.
Für die Verkehrsentwicklung aller vier Entwicklungsgebiete rund um den Riemer Park (Planungsgebiet 5. Bauabschnitt Wohnen Messestadt Riem, Planungsgebiet Gewerbegebiet Rappenweg, Planungsgebiet Heltauer Straße und Planungsgebiet Gronsdorf) schnürt das Mobilitätsreferat parallel dazu ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das den Ausbau der Stra-ßeninfrastruktur und die Stärkung des ÖPNV ebenso beinhaltet wie Mobilitätskonzepte und autoreduzierte Quartiere. Die Quartiersentwicklung des 5. Bauabschnitts der Messestadt Riem erfolgt nach dem Leitbild der Stadt der kurzen Wege sowie der Umsetzung des Konzepts der Vision Zero. Der ÖPNV soll durch eine eigenständige Busspur auf der Entlastungsstraße Kirchtrudering gestärkt werden, zudem sollen die betroffenen Anschlusspunkte deutlich ausgebaut werden. Außerdem sollen eine Busverbindung direkt zum Bahnhof Trudering und ein zusätzlicher S-Bahn-Halt zwischen Trudering und Gronsdorf näher untersucht werden. Der Fuß- und Radverkehr soll von einer zukunftsorientierten Netzgestaltung profitieren, damit die Bürger*innen die wichtigsten Ziele im Umkreis auf kürzestem Weg und sicher erreichen können. Möglichst viele Wege sollen auf den Umweltverbund, also auf ÖPNV, Rad und Fußverkehr, verlagert werden, die Nahversorgung soll direkt in den Quartieren erfolgen. Dazu gehört auch die Förderung der Nahmobilität, die Bereitstellung von Mobilitätsangeboten mit der Installation eines Mobilitätskonzeptes sowie die Planung und Umsetzung von Quartiersgaragen, um Stellplätze im öffentlichen Raum einzusparen. Neue Mobilitätsangebote („Shared Mobility“) und eine verbesserte Infrastruktur des Umweltverbunds sollen zur Änderung des Mobilitätsverhaltens der Bewohner*innen beitragen.