Das Fahrrad beziehungsweise Pedelec ist das Verkehrsmittel in München mit dem höchsten Wachstumspotenzial. In Zukunft wollen es 51 Prozent der Münchner*innen zwischen 14 und 69 Jahren häufiger nutzen, das sind deutlich mehr Personen als in anderen deutschen Großstädten (42 Prozent). Dies hat der „Fahrrad-Monitor 2021“ ergeben. Die repräsentative Befragung, die im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr online und telefonisch durchgeführt wurde, erhebt alle zwei Jahre das Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. München hat 2021 erstmals die Möglichkeit für eine eigene, stadtweite Erhebung genutzt. Mehr als fünf von sechs Münchner*innen (84 Prozent) fahren Rad, 70 Prozent nutzen das Fahrrad bzw. Pedelec mindestens ein paar Mal im Monat. Über die Hälfte aller Münchner*innen (53 Prozent) nutzen das Fahrrad täglich oder mehrmals die Woche. Damit liegt das Fahrrad auf Platz zwei hinter dem ÖPNV (55 Prozent) und knapp vor dem Auto (52 Prozent). Gründe für die Fahrradnutzung sind die Aspekte Umwelt (54 Prozent), Gesundheit (48 Prozent) und Kosten (41 Prozent).
Die Stimmung unter den Radelnden in München ist besser als im Bundesvergleich: 62 Prozent geben an, dass ihnen Radfahren Spaß macht (Deutschland: 56 Prozent), über zwei Drittel fühlen sich im Straßenverkehr sehr sicher oder meistens sicher (70 Prozent, Deutschland: 63 Prozent). Unsicher fühlen sich 30 Prozent, darunter deutlich mehr Frauen (35 Prozent) als Männer (25 Prozent). Als Gründe werden rücksichtslose andere Rad- oder Autofahrende, zu viel Verkehr, die unterschiedliche Geschwindigkeit der Radler*innen, zu schnelle Autos oder sich plötzlich öffnende Pkw-Türen genannt.
Auf der Wunschliste der Münchner Radler*innen stehen mehr Radwege (52 Prozent) oder Schutz- und Radfahrstreifen (43 Prozent) sowie eine Trennung von Pkw (51 Prozent) und Fußgänger*innen (46 Prozent). 81 Prozent würden für den Weg zur Bildungs- oder Arbeitsstätte häufiger das Fahrrad nutzen, wenn es Radschnellverbindungen gäbe. In München kombinieren bereits deutlich mehr Menschen Rad und ÖPNV als anderswo, nämlich 40 Prozent (Deutschland: 28 Prozent), 63 Prozent ist die Mitnahme von Rädern in Nah- und Regionalverkehrszüge (sehr) wichtig. 36 Prozent wünschen sich mehr Abstellmöglichkeiten. 15 Prozent, vor allem jüngere Personen zwischen 20 und 39 Jahren, können sich vorstellen, ein Lastenrad anzuschaffen. 68 Prozent der Befragten stufen die Kommunalpolitik als fahrradfreundlich ein, 58 Prozent die Politik der Landesregierung. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Immer mehr Münchner*innen steigen aufs Radl, denn damit ist man nicht nur schnell und klimafreundlich unterwegs, sondern auch besonders kostengünstig. Damit Kinder und Senior*innen ebenfalls sicher unterwegs sein können, bauen wir Radwege deutlich breiter als früher und werden viele auch baulich von den Straßen abtrennen. Ein starker ÖPNV in Kombination mit einem gut ausgebauten Radwegenetz – das ist die Erfolgsformel für den Verkehr der Zukunft.“ Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Studie bestätigt, dass wir mit dem Ausbau der Radinfrastruktur auf dem richtigen Weg sind: Je mehr sichere und komfortable Radwege es gibt, desto mehr Münchner*innen werden Rad fahren. In der Kombination mit dem öffentlichen Verkehr und Sharing-Angeboten entsteht ein nachhaltiger Mobilitätsmix, mit dem wir den Klimazielen für München näherkommen.“
Alle Zahlen des „Fahrrad-Monitors“ finden sich unter http://muenchenunterwegs.de/information/fahrradmonitor-2021.