Im Rahmen des Projekts „Region ist Solidarität“ wurden Expert*innen aus Städten, Gemeinden, Landkreisen und regionalen Institutionen zur Zusammenarbeit in der Metropolregion München befragt. Die Ergebnisse sind jetzt dem Münchner Stadtrat bekanntgegeben worden. Wie solidarisch ist die Region München? Welche Strategien und Bilder der Zusammenarbeit existieren? Welche Rolle spielt die Landeshauptstadt, welche die Gemeinden, Städte und Landkreise der Region? Wie wirkungsvoll sind die bestehenden regionalen Gremien und Institutionen und was sollte die Zukunft diesbezüglich bringen? Zu diesen und anderen Fragestellungen hat das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag der Landes- hauptstadt München im Rahmen des Projekts „Region ist Solidarität“ eine Befragung von Expert*innen aus Städten, Gemeinden, Landkreisen und regionalen Institutionen durchgeführt.
Laut Einschätzung der Fachleute aus Politik und Verwaltung sind die Herausforderungen der zukünftigen Entwicklung von Wohnen, Verkehr und Freiraum ein starker Impuls zur interkommunalen und regionalen Kooperation und bringen die Kommunen der Region zusammen. Noch fehle jedoch eine gemeinsame Vision. Eine zunehmende Anzahl von Gemeinden und Landkreisen begreift die Region München zudem als räumliche Einheit, innerhalb derer Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden könnten. Grundlage jedweder Kooperation sei dabei gegenseitiges Vertrauen. Herausfordernd sei insbesondere der Sprung vom Konzept zur Umsetzung. Die Rolle regionaler Institutionen wird ambivalent gesehen: Bestehende Institutionen seien nicht wirksam genug, neue regionale Strukturen aber nicht gewünscht. Es bleibt die Frage, wie regionale Perspektiven und eine regionale Vision zusammengeführt werden können und wer diese Prozesse steuert.
Die Landeshauptstadt München sieht sich durch die Ergebnisse in ihren regionalen Strategien und Aktivitäten bestärkt. Ihr Engagement für die Zusammenarbeit in der Region wird von den Interviewten geschätzt und als Gewinn für das gute Verhältnis zwischen Umland und Stadt gesehen. Gleichzeitig kann in einzelnen Bereichen Handlungsbedarf identifiziert werden, der im Rahmen der laufenden und zukünftigen regionalen Aktivitäten Berücksichtigung finden wird.
Arne Lorz, Leiter Stadtentwicklungsplanung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, fasst zusammen: „Die gewonnenen Erkenntnisse sind für die weitere Ausrichtung der gemeinsamen regionalen Bemühungen von großem Wert. Sie bieten wichtige Anhaltspunkte für Strategien, Maßnahmen und Projekte auch der Landeshauptstadt, beispielsweise für den Stadtentwicklungsplan 2040 oder die Internationale Bauausstellung“. Hinter dem im Kontext der Regionalen Wohnungsbaukonferenzen (http://www.wohnungsbaukonferenz.de) entwickelten Projekt „Region ist Solidarität“ steckt die Idee, Planungen stärker interkommunal abzustimmen, auf den aus gemeindeübergreifender Sicht optimalen Flächen zu realisieren und die entstehenden Lasten und Nutzen gerecht unter den Beteiligten auszugleichen. Diese ganzheitliche, gemeindeübergreifende Koordinierung der Nutzungsansprüche spart Flächen und Ressourcen, vermeidet Verkehr und schont das Klima.
Weitere Informationen zum Projekt und der Ergebnisbericht zum Download finden sich unter muenchen.de/regionales.