Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht der Witwe von Dr. Johannes Willms sein Beileid aus: „Mit großem Bedauern habe ich vom Tod Ihres Mannes erfahren. Zu diesem schmerzlichen Verlust möchte ich Ihnen im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und persönlich mein tiefes Mitgefühl aussprechen.
So vielseitig das Lebenswerk Ihres Mannes auch ist, blieb er selbst dabei doch immer unverwechselbar. Sein gelassener, humorvoller Umgang, seine ansteckende Begeisterungsfähigkeit und ein untrügliches Gespür für Stil und den richtigen Ton haben all seine erfolgreichen Stationen geprägt. Neben dem großen kulturellen Werk, das er hinterlässt, wird die besondere Persönlichkeit von Johannes Willms unvergesslich bleiben. Ein Mann des geistreichen, gewitzten Wortes war er immer – schon als er noch beim Fernsehen arbeitete. Mit der Erfindung des ‚Literarischen Quartetts‘ schrieb er Fernsehgeschichte, verband Anspruch und Unterhaltung, wie es vor einem Millionenpublikum wahrscheinlich vorher und nachher nie wieder gelang. Wie überhaupt im fruchtbaren Verbinden eine seiner herausragenden Fähigkeiten lag. Als Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung schuf er zwischen Poprezension und Politkommentar ein Feuilleton von schillernder Bewegungsfreiheit und in seinen gefeierten Büchern brachte er den deutschen Lesern französische Geschichte und Lebensart nahe. Vor allem die Epoche um Aufklärung und Revolution war ihm, wie er einmal sagte, ‚ein ganzes Hochgebirge von Ereignissen‘, die unter seiner Feder mühelos den Bogen bis in die Gegenwart schlugen. In unserer krisenhaften Zeit wird Johannes Willms historischer Tiefenblick ganz besonders fehlen.
Mehr noch aber werden wir ihn als Menschen vermissen: als elegante Erscheinung, die lieber mit einer guten Anekdote die Laune hob als sich mit Betriebseitelkeiten abzugeben; als jemand, der bei aller Intellektualität auch wusste, wie man lebt und genießt.
Ich wünsche Ihnen für die kommenden schweren Wochen viel Kraft. Die Verdienste Ihres Mannes um die Kulturstadt München werden wir in ehrendem Andenken bewahren.“